Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 129
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0133
Lebensweise zu schützen, in ein Stadium großer Unlust und Interesselosigkeit
. Seine Mißstimmung wuchs von Tag zu Tag, die Umgebung hatte
darunter viel zu leiden und zog sich immer mehr von ihm zurück. Bald
kam eine nicht unbedeutende Krankheit zum Ausbruch. Mehrere hervorragende
Ärzte wurden konsultiert, deren Bemühungen blieben aber wegen
Trägheit und Genußsucht des Patienten erfolglos. Statt sich selbst die
Schuld an dem Mißlingen der Kur zuzuschreiben, jagte er eines Tages
seine Ärzte aus dem Hause, hoffend, seine bisher kräftige Konstitution
werde die Krankheit schon von selbst überwältigen.

Nun war er fast ganz allein und das schrecklichste aller Übel, die
Langeweile und Unzufriedenheit, bemächtigte sich seiner. Nicht lange vermochte
der sonst so gefeierte Mann diesen Zustand zu ertragen, und eines
Tages faßte er den Entschluß, seinem Leben ein Ende zu machen. Er ließ
aus der nahen Stadt einen Notar kommen, um seine Erbschaftsangelegenheiten
zu ordnen. Es war bereits gegen Abend, als der Notar wieder nach
der Stadt zurückfuhr. Eine schreckliche Hitze herrschte und mit großen
Schweißtropfen auf der Stirne traf der reiche Besitzer die Vorbereitungen,
um seinem Leben noch in dieser Nacht ein Ende zu machen. Er schrieb
noch einige Briefe, schlief aber dabei wegen der ungewohnten Anstrengung,
die er an diesem Tage durchgemacht hatte, vor Ermüdung ein. Als er
erwachte, war Mitternacht bereits vorüber. Nun durfte er nicht mehr zögern,
rasch lud er seinen Rev.oh-er, dann stellte er zur Vorsicht, im Falle der
Schuß nicht richtig treffen sollte, ein Fläschchen Gift vor sich hin. Inzwischen
war ein heftiges Gewitter ausgebrochen, Blitz folgte auf Blitz,
trotzdem schien der Lebensmüde den gewaltigen Naturereignissen nicht die
geringste Beachtung zu schenken. In dem Augenblicke aber, als er die
Waffe gegen sich erhob, erfolgte ein heftiger Donnerschlag und wenige
Augenblicke später stand der ganze Palast in Flammen. Die Dienerschaft
floh jammernd und schreiend aus dem Hause, da ertönten auch die Hilferufe
seiner Frau und Kinder. Diesen herzzerreißenden Tönen konnte er
nicht widerstehen, er warf die Waffe in eine Ecke und eilte nach den
Gemächern, wo sich Frau und Kinder befanden. Er schien auf einmal
wieder Gelenkigkeit und Riesenkräfte zu' bekommen, er drang in die Zimmer
ein, ergriff die drei ihm entgegenstürzenden Kinder und trug sie aus dem
brennenden Gebäude. Kaum waren die Kinder den Flammen entrissen,
eilte er wieder in den Palast zurück, das Jammern seiner Frau brachte
ihn fast zur Verzweiflung. Es gelang ihm, die bereits mit Eauch gefüllten
Treppen emporzukommen, doch wo war nun seine Gattin? Er rief so laut
er konnte nach ihr! Ein kaum vernehmbares Stöhnen war die Antwort.
Er drang durch die Rauchwolken der Richtung zu, wo er das Stöhnen vernommen
zu haben glaubte. Da fiel er plötzlich über einen Gegenstand, und
jetzt erst gewahrte er seine vor Schreck und Angst ohnmächtig gewordene

Zentralblatt für Okkultismus. XV. Jahrgang. 9


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0133