Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 134
(PDF, 131 MB)
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Zu diesem Zwecke muß man die Heilkunde erlernen und nicht nur den
Arzt für sich sorgen lassen. Wenn er eingreifen muß, ist oft schon die
Krankheit so tief eingewurzelt, daß sie wohl gemildert, m ihrer Erscheinungsform
verändert, aber nicht mehr völlig aus dem Körper entfernt werden
kann. Sie gleicht dem Steine, der in die spiegelblaue Flut eines tiefen
Sees hineingeworfen wird, in dem sich die Sonne widerspiegelt. Das klare
Bild der Sonne verschwindet in dem Wellenspiel des Wassers und die
Wellenringe des Steines ziehen ihre Kreise über die Flut. So zieht jede
Krankheit ihie Wellenringe über die Flut der Stoffe, die ununterbrochen
durch unseren Körper fließen, und stört den Stoffwechsel in seinem Rhythmus
. Bis er wieder völlig ins Gleichgewicht kommt, können Monde vergehen
, während deren wir nicht völlig gesund sind, ohne doch ausgesprochen
krank zu sein. Treten unterdessen neue Störungen des Stoffwechsels durch
neue Erkrankungen ein, so kann er so sehr aus seinem rhythmischen Gleichmaß
geraten, daß es niemals wieder völlig erlangt wird und der Körper
anfällig bleibt für weitere Störungen, die an sich vielleicht nur geringfügig
sind.

Dies alles zu vermeiden und sofort auszugleichen, ermöglicht uns die
Heilkunde, die jeder lernen sollte, der ein Meister der Lebenskunst werden
will. Dazu bedarf man keiner jahrelangen wissenschaftlichen Studien >
die der Arzt nicht entbehren kann, wohl aber genauer Beobachtungen des
Stoffwechsels und des Lebensgefühls. Das Tier heilt sich auch selbst —
ohne es besonders gelernt zu haben. Es verläßt sich auf seinen Geruch,.
Geschmack und auf das Lustgefühl seines Leibes, Alles, was dem Tiere
Unlust erregt, vermeidet es und handelt damit naturgemäßer als der Mensch.
Er glaubt die Unlustgefühle nicht beachten zu brauchen, ja er handelt
ihnen entgegen, nur am eine Mode mitzumachen, die offensichtlich dem
Lebensgefühle widerspricht. In der Unterdrückung der Unlustgefühle glaubt
sich der Mensch als Held erweisen zu können und büßt dabei oft seine
Torheit mit Erkrankungen, du langsam aber sicher seine Lebenskraft
schwächen. Jeder Mensch hat nur ein bestimmtes Maß von Lebenskraft
von seinen Vorfahren vererbt bekommen. Es ist sein eisernes Kapital,
das er nur sparsam verbrauchen darf, wenn er seines Lebens Ziel erreichen
will. Wer zuviel und zu rasch von diesem Stammkapital an Lebenskraft
verbraucht, verkürzt sein Leben. Der raschere Verbrauch tritt auch bei
der Ausheilung von Krankheiten ein, die den Rhythmus des Stoffwechsels
erschüttern. Darum muß es bei der Heilung von Krankheiten unsere
Aufgabe sein, die Lebenskraft bei ihrem Bestreben zu unterstützen, den
Stoffwechsel rasch wieder in das richtige Gleichmaß zu bringen. Wir
dürfen dem kranken Körper keine Gifte zuführen, weil sie nur Störungen
des Stoffwechsels hervorrufen, die wir nicht berechnen können. Die Gifte
können durch Lähmungen von Nervenbahnen wohl Krankheitsgefühle unter-


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