Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 165
(PDF, 131 MB)
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worfen. Man muß den Mut des Herrn Hofmann bewundern, die vielbändige
Literatur Reichenbachs mit so wenigen Worten bewältigen zu wollen.
Die Experimente der Magnete mit den Eisenfeilspänen etc. werden völlig
unterdrückt und die der Sensitivität des Fräulein von Seckendorf wurden
ihm genügend mit anderen Sensitiven wiederholt. Dagegen sind die optischen
Versuche, die Hofmann klarlegt, recht interessant.

Daß Reichenbach einer Fülle von Täusch engen unterlegen sein kann
und auch sein wird, ist sehr wahrscheinlich. Dazu aufgefordert seine Versuche
zu wiederholen, hat er bei seinen Lebzeiten mehr wie genug. Es
ist aber zu bedenken, daß von Seiten eines jeden Lebewesens Strahlungen
aus der dasselbe umspülenden Luft zweifelos aufgenommen und wiederum
andere an die Atmosphäre abgegeben werden. Mit den Erdboden dürfte
das Verhältnis dasselbe sein. Weshalb derartige Wellen ein wirklich Sensitiver
nicht wahrnehmen können soll, bleibt unerfindlich.

Tatsache ist. die Magnetopathen bringen Heilungen zustande, und
die Medizinen des verstorbenen Grafen Cesare Mattei wirken nur dann,
wenn sie leuchten, wovon sich Schreiber dieses durch alte, von Mattei selbst
hergestellte Medikamente überzeugen konnte, Zweifellos hat Reichenbach
einer großen Anzahl von Krankon, deren Heilung jeder anderen ärztlichen
Praxis spottete, sehr genutzt, selbst wenn seine Theorie nur eine Philosophie
des Als Ob sein sollte. In Wirklichkeit ist aber denn doch ein
ganzes Teil mehr daran und da etwas vorher geahnt worden, das zu enthüllen
der Zukunft vorbehalten bleibt, mögen die Reichenbachsehen Experimente
zum Teil unkorrekte sein oder nicht. Französische Physiker
bewiesen dies bereits. Wir haben Korscheits Strahlscheiben und Rveh-
nowskys Apparat. Kein Mensch wird aber behaupten, daß sich eine
Pflanze Selbsttäuschungen hingibt, wenn sie sich unter dar Einwirkung
ersterer erholt und ihre Blätter der Strahlampel zuwendet. Wenn in
Deutschland aber Doktor M. oder Professor B. alles ableugnet, so erstaunt
das Auditorum in ehrfurchtsvollem Schweigen und. spricht es nach. Dabei sind
wirklich große Erfinder fast niemals aus den Hörsälen deutscher Akademien
hervorgegangen Erfindergenies wie Thomas Edison und die Gebrüder
Wright blieben Deutschland fremd. Hätte Deutschland den Erfindern der
Flugmaschine die geforderten paar Millionen gezahlt, es wäre
siegreich aus dein Weltkriege hervorgegangen und hätte Millionen an Millionen
gespart, denn dann würde diese Entdeckung ausschließlich sein
Eigentum geworden sein. Man soll daher die Vorahner großer Entdeckungen
wie Heichenbach nicht nach Hofmanns Art abtun, sondern den W eg
zu finden suchen, die Sache zu verwirklichen.

Als ein Hinweis auf Irrtümer Reichenbachs ist das Werk Hofmanns
recht lehrreich, aber den Chemiker auf dem robenzl zu erledigen, müßte
es viel tiefer gehalten sein. Man ist noch lange nicht sensitiv, wenn man
sich nur einbildet es zu sein.


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