Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 176
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0180
— 176 —

mit einem Unterseeboot ertrank. Während der Unterhaltung* war das große
Triangel mit auffallend tiefen, wagreehten Wellenlinien gefüllt, weshalb ich
die merkwürdige Hand photographierte; aber plötzlich abgerufen, vergaß ichf
die Platte zu numerieren.

Diese Platte habe ich überhaupt nicht aus einem Stoß anderer unbeschriebener
Negative herauszufinden vermocht, trotzdem sie, wie ich bestimmt
weiß, darunter ist, denn von der sonderbaren, in der Erinnerung
an den Seelenschmerz herausgetretenen Liniatur ist auch keine Spur mehr
zu entdecken. Man soll daher sehr darauf achten, welche Linien kommen
oder gehen.

Jetzt will ich noch einer weitverbreiteten Ansicht entgegentreten, daß
nämlich die Totenhand linienlos wird. In der Tat sinkt die Liniatur ein,

weil ja das Blut erstarrt, doch kann man die Haut sehr wohl wieder zum
Quellen bringen und auch das Fleisch. Sehr tiefe Linien aber verschwinden
überhaupt nicht. So schreibt z. B. Prätorius, „Ich fand, als ich die
Hand des durch drei Soldaten ermordeten Juristen besichtigte, an der
Lebenslinie drei tiefe große Kreuze", und erläutert diesen Fall durch eine
Illustration.

Da der Verfasser bisweilen Leichen photographiert, konnte er diesen
Punkt etwas durchleuchten. Wer Interesse daran hat, die Hände Verstorbener
zu studieren, umhülle diese mit einem warmfeuchten Tuche und
wiederhole es gegebenenfalls einige Male.

Es wird vielleicht die Leser interessieren, daß der Verfasser einen
alten Justizrat und Notar kannte, der es meisterhaft verstand, die Charaktere
seiner Klienten an dem Ohrenbau abzulesen sowie noch einiges andere mehr.
Woraus man folgern kann: das Geschick eines Menschen steht nicht nur
in der Hand verzeichnet, sondern am ganzen Individuum überhaupt. Wenn
nun der richtige Hellseher kommt, so genügt ihm unter Umständen die
Stimme oder das Auge, ja vielleicht die Nasenspitze sogar, und er weiß
sofort, was die Glocke geschlagen hat. Aber immerhin bietet das krause
Linienspiel der Hand ein recht interessantes Thema und eine Fülle von
gegebenen Möglichkeiten, wie man sie bequemer an keinem anderen Körperteil
abzulesen vermag. Besonders hinsichtlich Krankheitsdiagnosen
verdient die Hand weitaus mehr Beachtung, als man ihr noch vielfach entgegenbringt
. Okkultisten erwerben sich direkt ein Verdienst, wenn sie
genaue Auf Zeichnungen machen. Ob Klärchen Schulze mit dem z oder tz
im 40. Jahre erst heiratet oder überhaupt nicht, kann uns schließlich gleichgültig
sein. Wenn aber ein Kranker kommt, dessen Leiden schwer feststellbar
ist, und die Handliniatur liefert uns einen Anhaltspunkt, so dient
dies zum Wohle der Allgemeinheit. Lediglich aus diesem Sinne heraus
bitte ich meine Anregungen aufzufassen. Krankhatte Veränderungen der
Haut, die Handberge sowie die Handform gibt selbstverständlich die Photographie
am sichersten wieder, nicht aber die Liniatur.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0180