Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 217
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0221
_ 217 —

Morgen wanderte ich herunter nach der Mine zu meinem companero Thomas,
und, padron, du magst es glauben oder nicht, ich war nicht erstaunt, als
ich den kleinen rancho unter einer Lawine, deren Niedergehen wir ja jede
Nacht hören, begraben fand. Nach etwa 4 Wochen erschien der arme
Thomas am Tageslicht, wohlerhalten, aber mit furchtbar verzerrtem Gesicht
. Er mochte wohl erstickt sein. Seine arme Seele hatte sich zu mir
geflüchtet."

Meine Frau und ich hatten dem Schluß des Märchens schweigend zugehört
, und da wir müde waren, yerziehteten wir auf weitere Belehrungen.
Wir zogen uns zurück, während unsere Köchin Eloisa ihre berühmte Geschichte
begann: „In Quime wurde einmal eine Schlange entdeckt, welche
den Kühen auf der Weide zum Santa Vila Cruz an den Eutern saugte—

Drei Tage waren vergangen und die Nacht lag, nachdem am Nachmittag
ein gewaltiger Gewittersturm unser Zelt umtost hatte, schweigend
und dunkel, eine Neumondnacht, über uns. Nur die Sterne flimmerten und
spiegelten sich dort unten im See. Ich allein war wach und rechnete an
den Beobachtungen des Tages. Meine Frau schlief in dem kleinen Nebenraum
des Zeltes einen festen Schlaf. Pedro und Eloisa ruhten in dem kleinen
Patrouillenzelt, und das Pampahuanco hatte sein Lager in der Hütte aufgesucht,
in der sich unser Feuerungsmaterial befand.

Bob und Wolf, unsere braven Hunde, lagen wie gewöhnlich vor unserem
Zeltausgang. Plötzlich — ich werde den eisigen Schreck, der mich
durchrieselte, nie vergessen — klang es ganz dicht beim Zelt: klipp,
klapp, klipp, klapp, — als wenn Reiter im frischen Trab an unserer
Behausung vorbeijagten. Zu gleicher Zeit, oder war es vorher, begannen
die Hunde in ihren wütendstSn Tönen zu bellen; meine Frau richtete sich
wie aus bösem Traum erwachend auf und lauschte dem Geräusch, und
ich weiß es nicht, dauerte diese Spannung zwei Sekunden oder zwei Minuteu,
aber ich hatte unwillkürlich zur Pistole gegriffen, als schon Pedro aufgeregt
im Zelteingang erschien, den Karabiner gebrauchsfertig in der Hand.
„Wir werden angegriffen, padron!" Er und ich traten hinaus — das Geräusch
war inzwischen verstummt — die Schein werf erlaterne ward angezündet
, die chola und der Indianer betuschelten, am ganzen Körper bebend,
das Erlebte, die sonst so scheuen Hunde, die plötzlich verstummt waren,
suchten an unserem Körper Schutz. „Nein, padron, wie können wir angegriffen
werden? Auf unserem engbegrenzten, kleinen Hochplateau können
keine Reiter herumgaloppieren und den einzigen steilen Pfad zu uns herauf
erklimmt kaum einmula!" Wir suchten ringsum das Lager ab und faudeii
nichts. „Almas", sagte Pedro; „almas" flüsterten flirrenden Auges der
Aimarä und Eloisa.

Meine Frau hatte sich inzwischen angekleidet und wir besprachen
das auffällige Ereignis. Die lange Zeit, die wir auf den Höhen von Quimza


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0221