Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 244
(PDF, 131 MB)
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des Himmels sind; jedem Sterne entspreche auf der Erde harmonisch eine
Blume. Ein ähnlicher Gedankengang ist es gewesen, der die Epileptischen
zur Aster A melius bei abnehmendem Monde und im Zeichen der Ju im trau
greifen ließ. Und wenn wir hören, daß die Wurzel als Amulett um dem
Hals getragen wurde, so erinnert dies an die nahe Verwandtschaft der
Astern zu den eigentlichen Beschrei- oder Berufskräutern, wie sie
noch heute bei der ländlichen Kinderpflege im Schwange sind. Die heimische
Aster verdient auch deshalb besondere Erwähnung, weil sie, Carus
Sternes Auffassung nach, die vielgesuchte „blaue Blume der Komantik"
ist. Das eigentümliche, in Violett hinüberspielende Blau der Strahlen scheint
in der Dämmerung, wenn nach Sonnenuntergang der klare Herbsthimmel
noch blaues Licht herabsendet, zu phosphoreszieren. Damit wäre das Geheimnis
der „Wunderblume" erklärt, deren Deutung auch J. Grimm in
seiner deutschen Mythologie versuchte.

III. Schatz! euckten.
Die Naturobjekte und natürlichen' Erscheinungen verlieren durch ihre
Erkenntnis nicht an Beiz für den aufmerksamen Beobachter. Ins „Innere
der Natur", aas früheren Jahrhunderten verschlossen und darum mystisch
war, ist die moderne Forschung so weit vorgedrungen, daß es kaum noch
ein verborgenes Winkelchen gibt. Die Goldstücke der Schatzgräber,
die sich morgens in schwarze Kohlen verwandeln, die sogenannten
„Narrenkohlen" oder ,, Thorellen", die den Alchemisten zu schaffen machten,
sind nichts anderes als abgefaulte oder, wie der gelehrte Ausdruck lautet,
humisierte Wurzelstücke des gemeinen Wermut oder Beifuß, der mit den
Astern zu den Korbblütlern gehört. Und wenn die blaue Wunderblume,
deren Inkognito jetzt gelüftet ist, dem einsamen Hirtenbuben den Weg zu
dem im Felsengeklüfte versteckten „Schatze" zeigt, so wissen die gescheiten
Leute von jetzt auch das vergängliche Zaubergold zu deuten; es ist ein
winziges, an und für sich ganz unscheinliches Moos, welches aus der dunklen
Höhle heraus eigentümlich schimmert und darum Leuchtmoos heißt. Greift
man nach dem feuchten Grottengrunde, der wie mit Smaragden übersät ist,
und bringt man ein wenig von dieser Golderde ans Sonnenlicht, so ist der
Zauber dahin, Zwischen den Erdbröckchen sieht man die dünnen grünen
Fäden des Moospflänzehens,| die eben [nur im Dunkeln das Licht zurückwerfen
und so den Eindruck des Glanzes [eiwecken. Der ganze Sagenkreis
von neckischen Kobolden^ die dem Schatzgräber nur Enttäuschung bereiten,
ist durch dieses Leuchtmoos entstanden. Zuerst glaubte man, diese Erscheinung
durch eine dem Moose zukommende Fluoreszenz erklären zu
können. Im Jahre 1825 wies Bridel die Falschheit dieser Annahme nach,
indem er darauf aufmerksam machte, daß bei einem vollständigen Abschluß
eines Fundortes des Mooses vomJLichte der grüne Schein verschwand; er
wies zugleich darauf hin, daß man es mit einer Eeflexionserscheinung mit


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