Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 245
(PDF, 131 MB)
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kleinen Chlorophyllkörnom gefüllter Pasern zu tun habe, welche sich am
Fuße und in der Nähe des Mooses zeigten und von Bridel für] eine besondere
Algenart gehalten wurden. Später stellte sich jedoch heraus, daß
diese vermeintliche Alge nur|der Jugendzustand des Mooses selbst sei. Aus
der Moospore geht zuerst nämlich ein mit grüner Masse gefülltes Stäbchen
hervor, welches sich zu einer Eeihe von Zellen umbildet, sich verästelt und
endlich die Pflanze liefert, welche sich einwurzelt, Stamm und Blätter erhält
, wie wir es bei den Moosen sehen.

IV. Leuchtendes Holz und Laub.
Die allgemein bekannte Erscheinung des Leuelitens an fauligem
Holze wird in der Mehrzahl der Fälle von einem Pilz veranlaßt, der im
Volksmunde den Namen Hallimasch und in der Wissenschaft die Bezeichnung
Agaricus melleus führt. Diese Tatsache ist auch durch Versuche im
Laboratorium erwiesen worden, nachdem Brefeld diesen Pilz gezüchtet
und an den Kulturen die Entwickelung einer wunderbaren Leuchtkraft
festgestellt hat. Der Forscher beschreibt den Eindruck des Leuchtens als
geradezu imposant, wenigstens in einem Falle, in dem er ganz zufällig bei
Dunkelheit einen Schrank öffnete, wo mehr als zwanzig Gramm solcher
Pilzkulturen enthalten waren. Das Leuchten war so stark und überraschend,
daß er unwillkürlich vor Erstaunen zurücktrat. Dann hat Professor Molisch
in Prag, der jetzt an der Wiener Universität tätig ist, diese Untersuchung
weitergeführt und ist dabei zu der beachtenswerten Entdeckung gelangt,
daß auch gewöhnliche Lauublätter ins Leuchten geraten können. Zuerst
wurde er auf diesen Zustand aufmerksam bei einem nächtlichen Spaziergange
auf der Insel Java, wo er die Erscheinung an Bambusblättern beobachtete
. Als er dann auch im deutschen Walde nach leuchtendem
Laube zu suchen begann und sein Auge dafür geschärft hatte, konnte er
häufig derartige Blätter sammeln, und zwer sowohl von der Buche wie von
der Eiche und dem Ahorn. Am häufigsten fanden sie sich dort, wo sich
abgefallene Blätter zu einer beträchtlichen Schicht aufeinandergehäuft hatten.
Die obersten Blätter sind dann meist trocken, braun und fest und leuchten
nicht. Darunter liegen häufig dicht gepackte Blätter im Zustand einer weit
vorgeschrittenen Zersetzung mit einer gelblichen oder weißlichen Farbe,
und unter ihnen läßt sich bei genauerer Betrachtung schon nach kurzem
Suchen ein leuchtendes Stück herauslesen. Molisch hat Blätter gefunden,
die bis zu zwei Monaten ein ruhiges weißes Licht von ziemlicher Stärke
ausstrahlten, das gleichfalls durch die Fäden eines Pilzes verursacht wird,
und stellte fest, daß in einem Eichen- und Buchenwald ein nicht geringer
Bruchteil des abgefallenen Laubes sich im Zustande des Leuchtens befindet
und der Waldboden allenthalben von dem Lichte verwesenden Laubes bestrahlt
wird. Nur weil die meisten Menschen den Wald zur Nachtzeit
meiden, ist die Erscheinung so wenig bekannt.


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