Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 247
(PDF, 131 MB)
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Schertel sagt weiter: Infolge der intensiven und bewußten Bewirtschaftung
und Pflege unserer Forste sind auch die Ursachen, welche das
Leuchten von Holz und anderem herbeiführen, zurückgegangen, und von den
heutigen Menschen kennen die wenigsten diese Erscheinung. Klagt doch
schon Placidus Heinrich in seinem Buche: „Die Phosphoreszenz der Körper"
von 1820, daß seine Bestellung von Scheinholz bei Förstern, Jägern, Landleuten
vergebens war. Der sieghafte Mensch hat sogar den Kampf mit
noch viel mächtigeren Pilzgeschlechtern, einstigen wahren Geißeln Gottes,
mit der Pest, der Cholera, dem Typhus, der Tuberkulose, glücklich aufgenommen
. Die auf Grund unserer modernen gesundheitlichen Anschauung
immer mehr sich verbreitende Reinlichkeit hilft dabei kräftig mit, sodaß
zum Beispiel die einst so gefürchtete Erscheinung des Froschlaichpilzes,
welcher in Zuckerfabriken große Vorräte vernichtete, das Auftreten von
Leuchtpilzen in Fleischerläden, das Vorkommen des Blutwunderpilzes bei
Bäckern und Melbern seltener geworden ist. Und noch mehr: Die gewaltige
geistige Kraft des Menschen hat auch Licht werden lassen, wo einstmals
die verhängnisvollste Finsternis herrschte. Einst wurden Unzähliche
verbrannt, weil sie die Brunnen vergiftet und damit die Pest erzeugt und
weil sie geweihte Hostien durchstochen und zum Bluten gebracht haben
sollten. "Wir Kinder der heutigen Zeit durften es miterleben, daß der Erreger
der Pest in Gestalt eines winzigen Bakteriums, des Bacillus Pestis
bubo, entlarvt wurde, und 1843 fand man in Frankreich den Bacillus pro-
digiosus auf, welcher besonders in den dortigen Militärbäckereien das Brot
mit einem blutähnlichen Brei überzog und auf diese Weise viele Jahrhunderte
lang so viel Jammer und Elend über unschuldige Menschen gebracht
hatte. In demselben Maße, wie das Wissen vorwärts schreitet, zieht sich
das Mystische zurück. Und wenn der alte Romantiken Tiek in seinem
„Kaiser Octavianus" die Bannformel spricht

Mondbeglänzte Zaubernacht, die den Sinn gefangen hält,
Wundervolle Märchenwelt, steig' auf in der alten Pracht!

so wollen wir das nicht wünschen! Denn das Märchen ist eine süße Lügnerin
, in deren Armen wir unsere beste Kraft verträumten.

Wenn Schertel auch zu weit geht — gewisse Materien phosphoreszieren
unter Umständen ohne Mitwirkung von lebenden Organismen und
das Schatzleuchten in Höhlen und Klüften ist durch ein Brechungsphänomen
in den Zellen des Leuchtmooses bedingt! — so entbehren seine Ausführungen
nicht ganz des tatsächlichen Interesses.

V. Meeresleuchten.

Das faustische Wunder des Meeresleuchtens —

„Ein feuriges Wunder verkläret die Wellen,
Die gegeneinander sich funkelnd zerschellen;


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