Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 250
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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miragen zu unterliegen und um stets möglichst kritisch zu bleiben. Nur
jede böswillige Skeptik muß bei den Versuchen ausgeschlossen werden.
Hierdurch schützen wir uns vor irgend welchen plötzlichen Eingriffen dritter
Personen. Ich habe einmal in einer größeren Gesellschaft folgenden Fall
erlebt, den ich hier kurz erwähnen möchte. Ich war gebeten worden, mit
einer Dame einige hypnotische Experimente auszuführen, um einige Zweifler
von der Realität hynotischer Beeinflussung zu überzeugen. Aus Höflichkeit
gegen die Gastgeberin ließ ich mich hierzu herbei, obwohl ich ein Gegner
jeder Art von Gesellschafts- oder Unterhaltungshypnotismus bin. Ich schläferte
eine Dame ein und führte mit ihr einige einfache Suggestionen aus.
Bei irgend einer harmlosen, scherzhaften Suggestion lachte die hypnotisierte
Dame ein wenig, weil sie sich selbst freute. In diesem Augenblick sprang
ein Herr aus dem Zuschauerkreise, schüttelte das Medium stark am Arm
und rief: „Machen Sie uns doch nichts vor, Sie schlafen ja gar nicht, Sie
müssen ja selbst lachen". Das Medium wurde dadurch derartig erschreckt,
daß es einen Weinkrampf bekam und nur mühsam von mir beruhigt werden
konnte. Ich selbst war durch die Borniertheit dieses Herrn aufs äußerste
erregt und schwor mir, aus diesem Fall eine Lehre für alle Zeiten zu ziehen.
Böswillige Skeptiker wird man durch die zwingendsten Experimente doch
nicht überzeugen können, einfach weil sie nicht überzeugt werden wollen.
Es lohnt wirklich nicht, Zeit und Kraft für derartige Leute zu opfern.

Wir experimentieren ferner möglichst immer in den gleichen Fahimen
und zur gleichen Zeit, ungefähr von halb 10 bis halb 12 Uhr. Das Medium
sitzt an derselben Stelle und in demselben bequemen jtuhl. Ich schläfere
es durch Striche ein. Dies Einschläfern geschieht meist sehr schnell. Dann
mache ich horizontale Striche, so, als wollte ich gewissermaßen den Fluidal
aus dem Körper des Mediums herausziehen. Diese Striche werden durch
entsprechende Verbalsuggestionen unterstützt. Ich sage dem Medium, daß
das Austreten des Fluidals leicht beim Ausatmen stattfände, es möge tief
ein- und ebenso tief ausatmen. Es möge mir ferner sagen, wie weit der
Fluidal schon ausgetreten wäre u. s. w. Stets behauptet dann das Medium
bereits nach kurzer Zeit: ich bin ja schon draußen, oder: ich stehe ja schon
neben mir. Von diesem Zeitpunkte an ist der Körper des Mediums völlig
unempfindlich. Man kann nun den Fluidal auffordern, seinen jeweiligen
Standpunkt zu verändern, sich im Zimmer hin und her zu bewegen oder
durch Türen und Wände in andere Zimmer zu gehen. Durville brauchte
zum Ausscheiden des Fluidales stets lange Zeit (1— 2 Stunden). Der Fluidal
bildete sich bei seinen Medien rechts und links vom Körper der Schlafenden,
später trat dann die rechte Seite zur linken hinüber. Der Unterschied liegt
vielleicht in der Art der Suggestion; auch ist es mir bisher nicht gelungen,
Fluidale von der Dichtigkeit der Durvilleschen hervorzurufen. Vergleiche
ich die Aussagen meiner Medien über ihre Fluidale mit den Aussagen der


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