Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 267
(PDF, 131 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0271
Die Wenden benützen das Farnkraut gegen Kröten, indem sie es
pulvern und in die von den Tieren heimgesuchten Keller streuen.

Wer in der Sylvestern acht Farnkraut oder Farnsamen bei sich trägt,
versteht die Sprache der Tiere und kann dadurch wertvolle Geheimnisse
ergründen. In die Kleiderschränke gelegt, in denen sich die Sachen der
jungen Mädchen befinden, gibt das Mauerfarnkraut Beliebtheit bei den Junggesellen
. In den Brautkranz geflochten, halten es die Slowaken für die
beste Sicherung glücklicher Ehe, doch muß auch der Bräutigam in seinem
Hochzeitsbuschen ein paar Wedel des Zauberkrautes tragen.

Dioskurides hält den Extrakt des Filixfarn für das beste Bandwurmmittel
. Er rät, 4 Drachmen der Wurzel mit Honigmet zu nehmen. Auch
Plinius erwähnt das Aspidium filix mas. L, das bei ihm griechisch Pteris
oder Blechnon heißt, als gut gegen Band- und Spulwürmer wirkend. Eine ägyptische
Art des Farnkrautes wurde gegen Ohrenschmerzen und Taubheit angewendet
. Der Farnsame wird auch bei den ariogermanischen Völkern als
unsichtbarmachend und verhüllend anerkannt.

Linse.

Die Linse ist dem Donar geheiligt. Als er durch die Erde ritt und
den Donnerkeil schwang, trug er einen Sack mit Linsen bei sich. Wenn
er die Linsen streute, überzogen sie sich mit Eis und es gab Schloßen.
Sein Roß wurde wegmüde und zerbiß die Linsen. Davon haben sie heute
noch einen kleinen Eindruck an der Fruchtseite.

Wenn jemand an Erbrechen leidet, so soll er 30 geschälte Linsen
langsam essen und dabei ein Vaterunser beten. Die Linse ist ein gutes
Mittel gegen Durchfall, denn sie zieht zusammen, wenn man die erste Abkochung
des dazu benützten Wassers nicht fortgießt. Abends genossen,
bringen Linsen schwere Träume. Sie ist überhaupt seit Esaus Zeiten ein
verfluchtes Gemüse, denn der Herr sah, daß Jakob den älteren Bruder betrog
und rächte es an der Frucht, um die der Knabe seine Erstgeburt
verkaufte.

Wer Linsen gern speist, hat ein ruhiges Gemüt und wird sich so leicht
nicht autregen. Schon Plinius sagt: „Ich finde, daß das Linsen essen die
Menschen gelassen macht." Wenn man Freitags, am Fasttag, ein gutes
Gericht Linsen ißt, so wird man am Sonntag schön. So sagen die Slowaken.

In der alten Volksmedizin werden die Linsen vielfach angewendet, und
zwar meist in gekochtem, breiigen Zustande als Umschläge gegen allerlei
Schwären und Geschwülste, zur Erweichung verhärteter Drüsen, gegen
Fisteln und Pusteln. Meist wird von den alten Ärzten noch allerlei Salbaderei
hinzugemischt: Eosenöl und Granatensaft oder Mispeln, Speierlings-
beeren, Quittenäpfel usw. Linsensuppe ist für stillende Mütter gut, sie gibt
viel Milch und sättigt ohne zu beschweren. Für Nerven, Lunge und Kopfschmerz
ist die Linse durchaus schädlich, darin sind sich alle alten Ge-


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