Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 286
(PDF, 131 MB)
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Bei dem gegenwärtigen Stande des okkultistischen Schrifttums ist es dem
strebsamen Schüler von guter Fassungsgabe nicht mehr so schwer, sich in die
verschiedenen Gebiete einzuarbeiten. Am nächsten liegt es, erst einmal Handschriften
- und Handlinienkunde, ganz besonders aber Astrologie zu studieren
und ihre Prognosen rniteinanderjzu vergleichen. Als die besten Lehrbücher, die
im allgemeinen genügen und nur für den tiefer eindringenden Forscher später
durch besondere Spezialschriften zu ergänzen sind, kann ich mit gutem Gewissen
folgende empfehlen: Ravensburg, Lehrbuch der wissenschaftlichen Graphologie
. Ottinger, Originalsystem der Handlesekunst. Ißberner-Haldane,
Lehrbuch der wissenschaftlichen Handlesekunst. Brandler-Pracht, Mathematisch
-instruktives Lehrbuch der Astrologie.

Sie kosten zusammen kaum 50 Mark, und ich meine, so viel sollte einem
die eigene Ausbildung im praktischen Okkultismus schon wert sein, da eine
halbwegs ernst zu nehmende Handschriftenbeurteilung heute schon mehr als die
Hälfte dieser Summe kostet,

Mit gesinnungsfreundlichen Grüßen Arthur Grobe-Wutischky.

Nachtrag zu „Mensfruationsglft".

In den letzten 80 Jahren versuchte man häufig> den Gegenstand seiner
Liebe durch Sympathie zu gewinnen. Wenn z. B. ein Mann nicht auf Gegenliebe
hoffen durfte und das Weib seiner Wahl ihm direkt äußerste Abneigung
entgegenbrachte, so barg der Sehnsüchtige ein Marzipanherz oder irgend etwTas
Gutes zum Genießen kurze Zeit unter der Achselhöhle, um es erst dann der Geliebten
zu übergeben. Trotz aller Abneigung hatte die Betreffende stets das Verlangen
, das übergebene Geschenk zu verzehren. Von diesem Augenblick an war
aber auch ihr Geschick besiegelt. Sie konnte nie mehr von dem Geber lassen
und war unlösbar an ihn gebunden.

In noch weiter zurückliegender Zeit brachte man von Seite weiblicher
Wesen als unfehlbares Mittel, jeden Mann sich zu eigen zu machen, die Menstruation
in Anwendung. Man mischte einige Tropfen der Menstruationsblutung
in Wein öder Bier des Ersehnten. Von dem Augenblick an, wo der Ahnungslose
diese Mischung zu sich genommen, schlug dessen kühle Zurückhaltung in
glühende Liebe um, auch wenn derselbe vorher die größte Abneigung gegen die
Ausübende zur Schau trug. Sogar Haß wurde dadurch in Liebe verwandelt.
Liebte der Betreffende vorher die größte Abwechslung beim weiblichen Geschlecht,
so blieb er fortan unlösbar treu. Natürlich durften beide Sympathiemittel nur
im Geheimen ausgeführt werden. Elise Gleichmann, Kulmbach.

In der Juni-Nr. des Z. f. O. erschien ein Aufsatz über den „Schwakl", der
die Mähnen der Pferde verwirre oder in kleine Zöpfchen flechte. Demgegenüber
möchte ich folgende Bemerkung machten: Was in dortiger Gegend der
„Schwakl" ist, das ist in Bayern, hauptsächlich in Oberfranken, das „Schtrietzala".
Man sagt zu einem ungekämmten Menschen: ,,be dir wor aa heud ze Nocht es
Schtrietzala, des sieht mer ven weiten; des hotter jo deina Borschtn eigewärgt
wie a Wicklwerk." (Das sieht man deutlich, daß bei dir in der Nacht das Schtrietzala
war, um deine Haare zu verwirren.) Das Schtrietzala kommt nach dem
Volksglauben in der Nacht bei verschlossenen Türen und flicht sowohl die Mähnen
der Pferde als auch die Schwänze der Kühe und Ochsen in unzählige kleine
Zöpfchen, die nur äußerst mühsam wieder zu entwirren sind.

Während man dort den ausgetretenen Astralkörper mit dieser Tat in Beziehung
bringt (hat einige Wahrscheinlichkeit für sich), so sind es hier ungetauft
abgeschiedene Kinder, welche nicht ruhen können und mit Vorliebe speziell diese
Arbeit verrichten.


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