Freiburger historische Bestände - digital

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Wie so vieles aus dem Volksempfinden heraus zu Nutz und Frommen erfunden
wurde, so war dies wohl auch ursprünglich bei obiger Annahme der Fall.
Es soll wohl in erster Linie eine Warnung sein, jedes Menschenkind durch die
heilige Taufe dem Christentum zuzuführen, aber auch eine Mahnung, an kränklichen
Kindern, welche scheinbar die kirchliche Taufe nicht mehr erleben, schleunigst
Nottaufe vorzunehmen, damit die kleine Seele nicht als Heide sondern als
Christ die Erde verläßt. Elise Gleichmann, Kulmbach.

A. L. in Kl.

Die Adresse des Herrn Kassationsgerichtspräsident a, D. Sulzer ist Zürich 3,
Holden str. 102.

Herr J. M., Frankfurt a. M„ der in Heft 4/5, Jahrg. 14 des Z. f. O. Aufschluß
über Seelenwanderung oder Reinkarnation wünschte, wird um seine
Adresse gebeten. M. Premauer, Bissingen (Bayern).

Büchertisch,

Das Leben nach dem Tode im Glauben der Menschheit. Von D. Dr. Carl
Clemen, Professor an der Universität Bonn. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig.
119 Seit. Kart. 2,— Mk.

In ruhig sachlicher Weise wird in diesem Buche ein Überblick gegeben
über die verschiedenen Formen des Glaubens an ein Fortleben nach dem Tode
bei den Völkern aller Zeiten. Es wird dadurch manches klar in kulturgeschicht-
icher Hinsicht, was sonst im Leben und in den Anschauungen der Völker dunkel
bleibt. Denn der Jenseitsglaube hat in der Kulturentwicklung der Menschheit
eine größere Rolle gespielt, als unsere glaubenslose Zeit wahrhaben will. Ob es
wirklich ein Fortleben nach dem Tode gibt, darüber fällt der Verf. kein abschließendes
Urteil. Er überläßt es dem Spiritismus und Okkultismus, diese
Frage zu beantworten.

Spuk und Geistererscheinungen oder was sonst? Eine kritische Untersuchung
mit 18 ganzseit. III. Von Bruno Grabinski. Verlag Franz Borgmeyer, Hildesheim
. Preis 18,—, geb. 22,50 Mk.

Seit einigen Jahren ist durch weithin bekannt gewordene und wegen gründlicher
Untersuchungen nicht mehr abzuleugnender Erscheinungen die Frage der
Spukhäuser wieder in den Vordergrund des Interesses gerückt. Da kommt Gra-
binskis Studie dem Bedürfnis weiter Kreise, die sich umfassender unterrichten
wollen, als ein sachkundiger und zuverlässiger Führer entgegen. Nachdem Gr.
in wünschenswerter Ausführlichkeit und mit einem Freimute, der aus wohlbegründeter
, erfahrungsgehärteter Überzeugung quillt, grundsätzlich zur Frage der
Spuck- und Geistererscheinungen Stellung genommen hat, behandelt er u. a. die
am meisten berüchtigt gewordenen Spukvorgänge in Öls, in Großerlach und in
St Peter als Zeugnisse dafür, daß auch in neuester Zeit genau wie im finstern
Mittelalter strengstens kontrollierte Spukerscheinungen beobachtet wurden. Seinen
besonderen Wert erhält das Buch durch eingehendes Studium der eingebrannten
Hände. Hierbei stützt er sich nicht auf ältere Berichte allein, sondern er hat
seine Untersuchungen, wo es anging, an Ort und Stelle vorgenommen und durch
15 eigene Lichtbildaufnahmen ein wertvolles Studienmaterial für weitere Nachprüfungen
geschaffen. Das Ergebnis seiner Untersuchung lautet: „Es zwingt