Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 294
(PDF, 131 MB)
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oder Becquerel-Strahlen erhalten. Die Versuche des Professor Molisch
machen es jedoch im höchster, Grade wahrscheinlich, daß sich Muracka
durch die ihm unbekannte Eigenschaft der Kartons, Hölzer etc., direkt
auf die photographische Platte zu wirken, täuschen ließ. Das von Muracka
beobachtete „Saugphänomen" konnte mit aller nur wünschenswerten
Deutlichkeit ohne jede Spur von Licht erhalten werden durch die direkte
chemische Einwirkung des Kartons und anderer Körper auf die photographische
Platte. Bakterienlicht wirkt demnach wie gewöhnliches Licht
auf die empfindliche Schichte und enthält, soweit wir dies beurteilen
können, keine besonderen, durch undurchsichtige Körper dringenden, photographisch
wirksamen Strahlen. Dasselbe dürfte vom Johanniskäfer-
Licht gelten.

Auf Kuba dienen Leuchtkäfer in durchlöcherten Kürbisflaschen den
armen Leuten als Lampen. Humboldt benützte dieses lebende Licht auch
bei seinem Besuche der Luftvulkane von Turbaco, um eine Entzündung
der brennbaren Gase zu vermeiden. Wie vielberufen die Molisch'sche
Bakterienlampe nach der theoretischen Seite sein mag, es ist klar, daß sie
mit ihrer langen ununterbrochenen Leuchtdauer, ihrer absoluten Geruch-
und Gefahrlosigkeit auch praktisch von Bedeutung ist. Die erreichbare
Helligkeit dürfte genügen, um die Bakterienlampe in Bergwerken, Pulvermagazinen
, an Orten, wo gefährliche Sprengstoffe verwahrt werden, als
Lockmittel beim Fischfange zu benützen. So hat denn „das kalte Licht",
wie inhaltsreich schon seine Gegenwart ist, vielleicht noch eine größere
Zukunft.

VII. Licht im Walde.

Der. Hallimasch, der ein beliebter Marktpilz ist, hat, wie erwähnt
, auch deshalb Interesse, weil er es ist, der so häufig das Leuchten
von moderndem Holze in unseren Wäldern verursacht, auf das gewiß auch
viele „Irrlichter" zurückzuführen sind. In Grimmelshausens „Sim-
plizius' Simplizissimus", einem wertvollen Zeugen für den Kulturzustand
Deutschlands nach dem Dreißigjährigen Kriege (1618—1648), erzählt
der Knabe: „Als mich aber die Nacht wieder ergriff, stand ich auf und
wanderte solange im Walde fort, bis ich von fern einen lau Ion Baum
sah, welcher mir eine neue Furcht einjagte, kehrte deswegen spornstreichs
wieder um und ging so lange, bis ich wieder einen anderen
dergleichen Baum erblickte, von dem ich mich gleichfalls wieder fortmachte
und auf diese Weise die Nacht mit Hin- und Wiederrennen von
einem faulen Baum zum anderen vertrieb". Die Nachtruhe des Jägers
in einem hohlen Baum schildert Siegfried in Hebbels „Nibelungen" verlockend
genug:

.... Dort klafft
Em hohler Baum! Den nahm ich gleich für mich!
Denn so bin ich's von Jugend auf gewohnt,

j


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