Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 314
(PDF, 131 MB)
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aber erst durch den Weltkrieg, besonders als ich mir durch übermäßige
Sonnenbestrahlung bei einer Brückenwache eine vorübergehende schwere
Störung des Nervensystems zuzog. Das Unterbewußtsein erschien dann,
so oft diese Anfälle wiederkehrten, gewissermaßen nach außen gewendet,
sodaß ich die größte Mühe hatte, wieder in normale Verhältnisse zu
kommen. Der Ausbruch der russischen und deutschen Revolution erschien
mir daher schon 1914 feststehend, obgleich vielleicht auch die
Unzufriedenheit in im m Heer, die schon damals bedenklich war,
an diesen Wahrnehmung n teilgehabt hat. Ich möchte aber hier nur eins
bemerken: Die Tatsache, daß solche Wahrnehmungen auch verstandesmäßig
erklärt werden können, beweist durchaus noch nicht diesen Ursprung
, da jenes Krieben eben ein ganz anderes ist wie die gewöhnliche,
sinnliche Wahrnehmung, die sich natürlich gefühlsmäßig äußern kann.
Jedenfalls werden wir, solange wir nicht tiefer in die Geheimnisse des
Unterbewußte" ris eingedrungen sind, von vornherein weder das eine noch
das andere sagen können unu dem Seher selbst die letzte Entscheidung
über sein Erlebnis überlassen müssen. Den letzten Anfall dieser Art
hatte ich im Sommer 1919, und die Wahrnehmungen, die ich dabei
machte, waren mehr politischer Natur, sodaß ich jetzt darüber nichts
sagen kann. Bemerkenswert ist noch folgendes an diesem Zustande: das
Raum- und Zeitbewußtsein tritt hierbei ganz zurück und das Ich drängt
sich, wenn auch vorübergehend, in den Vordergrund, sodaß es gewaltsam
zurückgedrängt w erden muß. Fieischgenuß erscheint wenig begehrenswert,
und besonders widerlich erscheinen die geschlechtlichen Bedürfnisse, womit
vielleicht zusammenhängen mag, daß im Orient, der bekanntlich dem
inneren Leben viel zugänglicher 14 a' unser Abendland, der Geschlechtsverkehr
von jeher als unrein gegolten hat. Ich brauchte in diesem Zustande
mehrere Tage, um aus ihm herauszukommen, umsomehr, als ich
fast nicht mehr über die Gabe, zu schreiben und zu lesen, verfügte. Ich
möchte schließlich noch bemerken, daß ich mich damals in einem geheimen
Zusammenhange mit den Personen meiner Umgebung befand, der
mir später niemals wieder in diesem Grade bewußt geworden ist!

Noch ein Erlebnis aus meiner Jugendzeit: Eines der ersten Bücher
über Spiritismus, das ich studierte, war Dale Owens Buch: „Das
streitige Land", das mir ein Schulkamerad aus meiner Heimat geborgt
hatte. Der Betreffende erzählte mir nun, daß dieses Buch ein ganz eigentümliches
Schicksal hatte. Als das Hotel in Reichenbach im Vogtland
abbrannte, das seinem Vater gehörte, blieb das Bu-h auf seltsame Weise
von den Flammen verschont und wurde so gerettet, ohne daß man ihm
irgendwelche Beschädigung ansehen konnte.

Zur Zeit des Weltkrieges lag ich eine Zeit lang in einem sächsischen
Lazarett, und wir erzählten uns, um uns die Zeit zu vertreiben, Geister-


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