Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 340
(PDF, 131 MB)
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die Lösung dieser Frage in eine allzuferne Zeit hinausschieben, müssen wir
die Skepsis anderer als berechtigt ansehen. Denn wann werden nicht nur
einzelne, sondern die überwiegende Mehrheit die höheren Entwicklungsstufen
erreicht haben? Eine Weltanschauung, von deren Wahrheit man
persönlich überzeugt ist, soll doch schließlich nicht auf einen engen Kreis
beschränkt bleiben, und der dunkle Punkt, die eigene ßückerinnerung, ist
zugleich der Kernpunkt. Skepsis ist durchaus nicht zu mißbilligen. Mit
Novalis muß man, um eine Wahrheit kennen zu lernen, sie erst recht polemisiert
haben, aber es heißt eine natürliche Skepsis anderer sich unnatürlich
entwickeln lassen, wenn man nicht ständig neue Angriffspunkte
einer scheinbar unerforschten Materie abzugewinnen versucht. Will die
moderne Naturwissenschaft eein Problem lösen und (möglichst) eindeutig
beweisen, so vertröstet sie nicht auf eine höhere Erkenntnisstufe, sondern
experimentiert, sammelt und sichtet, sucht von allen Seiten einer Lösung
näher zu kommen, und obwohl auch ein jeder naturwissenschaftliche Forscher
intuitiv zum Entdecker wird, wird er eine Entdeckung, von deren
Gültigkeit und Tragweite er persönlich überzeugt ist, so auszugestalten
suchen, daß sie auch von anderen experimentell zu erproben ist.

Dann erst wird ein neues von ihm aufgestelltes Gesetz allgemeine
Geltung haben. Mit rein naturwissenschaftlichen Dingen ist das leichter
zu erreichen. Aber wenn man auch in der Geisteswissenschaft nicht mit
denselben Mitteln vorgehen kann, so ist doch der gleichhohe Maßstab für
Untersuchungen irgendwelcher Art anzulegen. Da es sich bei der Eück-
erinnerung um psychologische Vorgänge handelt, die Psychologie selbst
aber eine verhältnismäßig noch sehr junge Wissenschaft, also noch ungemein
entwicklungsfähig ist, können okkultistische Forscher die Karmalehre
endgültig erklären, wenn sie weniger auf den transzendentalen Vorgang
, den man von einer höheren Entwicklungsstufe aus übersieht (für
die Untersuchung des karmischen Problems!), als auf den psychischen
Vorgang Gewicht legen würden und — mit ihren okkulten Kenntnissen
und dem Eüstzeug des modernen Psychologen — bestimmte Seelenvorgänge
in jedem Menschen einer besonderen dauernden Beobachtung
unterzögen, die von diesem Gesichtspunkte aus und zu diesem besonderen
Zweck noch viel zu wenig berücksichtigt worden sind und auf die im
folgenden noch besonders hinzuweisen ist.

Daß die Erreichung einer höheren Entwicklungstufe zur Kückerinne-
rung nicht unbedingt notwendig ist, daß, ganz allgemeein gesprochen, nur
gewisse Umschaltungen psychischer Art eintreten müßten, die oft eines
besonderen Willensaktes gar nicht bedürfen, vielmehr gegen den Willen
des (horizontbegrenzten) Individuums erfolgen, können, beweisen die
spontan eintretenden Erinnerungen, die immer wieder berichtet werden»
Es ist notwendig, darauf ausführlich einzugehen, nicht, um diese Bericht*


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