Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 346
(PDF, 131 MB)
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masse und Seele sind untereinander gebunden und eines ohne das andere
nicht denkbar..

Wenn die Möglichkeit eines isolierten Fortlebens der Seele nach dem
Tode eine dogmatisch-religiöse Vorstellung ist, haben wir denn dann noch
eine Berechtigung, uns über den Geist der Zeit, über Kommunismus und
Bolschewismus zu wundern? Freilich, Tatsächliches wissen wir über die
Seele nicht viel, wir können sie nicht wägen, nicht chemisch analysieren,
und eine Anatomie der Seele ist auch noch nicht bekannt geworden.
Aber eins können wir doch, wir können die Seele in ihrer Wirksamkeit
beobachten.

Sehr lehrreich ist in dieser Beziehung das Werk: „Der Flui dal-
körper des lebenden Menschen" von Durville. Die Experimente von Dur-
ville sind zum Teil nachgeprüft von Oberst de Kochas und für zutreffend
befunden worden. Es würde zu weit führen, auf die Einzelheiten dieser
Abhandlungen hier einzugehen, ich will mich daher, auf die Erzählung
eines Ereignisses beschränken, welches in meiner eigenen Familie stattfand
und welches typisch ist für alle ähnlichen.

Es war im Sommer des Jahres 1908 und wir bewohnten damals
eine kleine Wohnung in Dortmund. Bei uns zu Besuch befand sich die
jüngste, damals noch unverheiratete Schwester meiner Frau. Die Damen
hatten zusammen mit der Familie unseres Hauswirtes einen Ausflug
nach Hohensyburg gemacht und ich war in gewohnter Weise meinem
Berufe' nachgegangen. Da meine Angehörigen erst abends spät zurück
sein konnten, hatte ich mich mit einem Freunde verabredet, den Abend
mit ihm zusammen bei einem Glase Bier zu verleben, Gegen 10 Uhr
war meine Familie nach Hause gekommen und hatte sich, da ich noch
nicht zugegen war, zur Buhe begeben. Meine Frau hatte ihr Lager im
Schlafzimmer aufgesucht, während unser Besuch in einem Bette im naheliegenden
Zimmer seine Schlafstätte hatte. Die Tür zwischen beiden
Zimmern war verschlossen und ihre Nische durch Anbringen eines Vorhanges
so hergerichtet worden, daß meine Schwägerin sie zum Unterbringen
ihrer Kleider benutzen konnte. Etwa in der Mitte des nicht
sehr großen Zimmers der jungen Dame befand sich ein achteckiger Tisch.
Auf diesem stand eine Besuchskartenschale, in die meine Verwandte verschiedene
Nähutensilien getan hatte. Kaum hatten sich meine Angehörigen
zur Euhe begeben und das Licht gelöscht, als sie am Fensterladen
des Zimmers meiner Schwägerin ein lautes Klopfen hörten. Dieses
Fenster ging zum verschlossenen Hof hinaus, auf dem sich zu dieser
Zeit niemand befand. Gleich hierauf hörten meine Schwägerin ebenso
wie meine Frau im Zimmer der ersteren die Schritte eines Mannes, ebenso
wie sie dessen Atemholen deutlich wahrnehmen konnten. Da es in den
Räumen vollständig dunkel war, denn die Fensterläden waren alle &e-


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