Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 358
(PDF, 131 MB)
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nur der Spiritualisten Deutschlands, sondern des ganzen Erdenrundes, Div
G e org von Langsdorff aus dieser Zeitlichkeit. Ein langes,- wechselvolles
, an Sorgen und Mühsal, aber auch an Erfolgen reiches Leben liegt
nunmehr abgeschlossen vor uns.

Geboren am 15. Juli 1822 in Brasiliens Hauptstadt Bio de Janeiro
als Sohn eines deutschen, in russischen Diensten stehenden Arztes und
Forschungsreisenden, verlor der Heimgegangene früh schon seinen Vater
und kam in seinem 7. Lebensjahr nach Freiburg i. B., der Stadt, die*
seine zweite Heimat werden und wo er seinen irdischen Lebenslauf beschließen
sollte. In dem von Dr. Hasenclever verfaßten Chronikbuch
der evangelischen Gemeinde Freiburg „Hundert Jahre Protestantismus
'4 ist des Verewigten Name vermerkt. Es heißt da, daß bei Gelegenheit
der Einweihung der ersten evangelischen Kirche Freiburgs am
26. Juni 1839 während des feierlichen Zuges von der Kapelle des Allerheiligenklosters
, die der kleinen evangelischen Gemeinde zur Abhaltung:
ihrer Gottesdienste gedient hatte, zur neuen Kirche der Jüngling Georg
von Langsdorff eine der beiden silbernen Platten für die Kommunionkannen
getragen habe. Das Revolutionsjahr 1848 sah den nunmehrigen
Medizinstudenten von Langsdorff nicht müßig. Von glühender, begeisterter
Freiheitsliebe beseelt, schlug er sich zu den Freischaren Heckers,
Struves und Sigels und kämpfte tapfer gegen die badischen und hessischen
Regierungstruppen. Nach dem Scheitern des Aufstandes mußte auch er,
wie so viele andere Revolutionäre, fliehen. Als Mädchen verkleidet entkam
er über die Kehler Rheinbrücke nach Straßburg, und von dort führte
ihn sein Weg nach dem damaligen Lande der Freiheit, nach den Vereinigten
Staaten von Nordamerika, wo er sich als Arzt und Zahnarzt betätigte
. Sein amerikanischer Aufenthalt wurde entscheidend für sein
inneres Leben, denn drüben, in der Neuen Weit, lernte er den Bahnbrecher
des Spiritismus, Andrew Jakson Davis, kennen und wurde bald dessen
gelehriger Schüler und bester Freund. Als Materialist war er über den
atlantischen Ozean gezogen, als überzeugter Spiritualist kehrte er nach der
Amnestie zu Anfang der sechziger Jahre aus Amerika nach Deutschland
zurück. In Freiburg i. B. war er jahrzehntelang ein sehr gesuchter Zahnarzt
, lieber seiner ausgedehnten Praxis vergaß er jedoch niemals die
Hauptsache, das Geistige, und entfaltete in gesprochenem und geschriebenem
Wort eine rege spiritualistische Tätigkeit. Verächtlich sein
sollende Spottreden, wie „Tischrücker" oder „betrogener Betrüger",
schreckten ihn nicht ab und machten ihn nicht irre. Furchtlos, unentwegt
und beharrlich verfolgte er sein Ziel, die Ausbreitung des Spiritualismus,
und hunderte gequälter und geplagter Mitmenschen verdanken ihm die
Rettung aus seelischer und geistiger Not.

Im Alter von 70 Jahren unternahm er nochmals die Reise in das,


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