Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 369
(PDF, 131 MB)
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den Zutritt zu ihm verwehren, aber nun wurde er ins Garnisonspital
überführt, kam in gewissenhafte Pflege und war gerettet.

Zu einer Operation — es handelte sich um Entfernung eines»
großen Knochensplitters — war es aber zu spät und der Arm blieb steif.

Für sein Eindringen in die feindliche Stellung erhielt er zuerst die
kleine Silberne, dann — das eiserne Karl-Truppenkreuz.

Ein anderes Beispiel: Ich erhielt von Geisterhand die Zeichnung
eines feindlichen Ueberfalles an einem Flusse, mit dem Bild eines — am
Kopfe Verwundeten. Mein Neffe stand bei den Pionieren in Serbien.
Ich schilderte ihm die Zeichnung und warnte ihn; er schrieb zurück:
„Die Zeichnung hat einen feindlichen Ueberfall dargestellt, bei dem ich
meinen bravsten Unteroffizier durch einen Kopfschuß verlor/'

In diesen beiden Fällen hatten also die Geisterbilder aus der nächsten
Zukunft gesehen. Dies scheint auch bei folgenden Zeilen der Fall gewesen
zu sein, die ich drei Monate vor der Verwundung meines Sohnes erhalten
hatte:

Daraufhin starb in seinen Armen ein Feuerwerker, dem eine Kugel
die Lunge zerrissen hatte. Es waren wirklich Ströme von Blut, die seine
Uniform besudelten, und die Erinnerung daran hat er lange nicht vergessen
können.

Nun ein falsches Bild: Im Jahr 1913 erhielt ich die Mitteilung,
daß mein jüngster Sohn an seinem Geburtstag sterben würde.

Er starb aber nicht an seinem Geburtstag, sondern — sechs Jahre
später — einen Tag nach meinem Geburtstag.

Ebenso war die Mitteilung falsch, daß mein Bruder Sindbad noch
im selben Jahre am 11. Februar sterben würde, aber er war — wie er
mir später erzählte — tatsächlich sehr krank und an diesem Tag dem
Auslöschen nahe.

Die Geister scheinen also auch hier ein Bild gesehen und falsch gedeutet
zu haben. Eine falsche Prophezeiung im Jahre 1919 verhieß meinem
Jüngsten Genesung, wenn ich ihn in die Wälder bringen und auf ihn
die Sonne scheinen lassen würde. Ich brachte ihn in die Wälder, aber die
Sonne war trügerisch; sie schien gerade lang genug, um ein letztes Aufflackern
seiner Lebenskraft zu bewirken." Dann kam ein Gewitter, als
wir in ein nahes Bauernhaus gegangen waren, und — wenige Wochen
später — der Tod.

Diese Täuschung konnte ich den Geistern lange nicht verzeihen.

Gott allein weiß, wie viel ich gedacht und gegrübelt habe, ehe ich
die Lösung des Rätsels fand: daß es Bilder aus unserer Zukunft sind, die
unsere vorangegangenen Lieben sehen und oftmals falsch deuten.

Der Mensch irrt also nicht allein, so lang er lebt, sondern auch
dann noch, wenn er längst schon in höheren Gefilden weilt.

ZentralbUtt für Okkultismus. XV. Jahrgang. 24


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