Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 418
(PDF, 131 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0422
- 418 —

'Als Sindbad vor einem Jahre wieder kam, weilte mein Jüngster
nicht mehr unter den Lebenden; wir hielten unsere Sitzungen allein.
Diesesmal meldete sich ein dritter Rosenkreuzer.

Bemerkenswert ist, daß die beiden ersten das Pentagramm als Erkennungszeichen
gewählt hatten, während dieser allen Mitteilungen das
Hexagramm vorangehen ließ.

Er zeigte sich Sindbad sehr freundlich gesinnt und nannte ihn stets
„mein Freund und Bruder". Einmal fragte ihn Sindbad, ob er vielleicht
in einer früheren Inkarnation mit ihm zusammen auf der Erde gewesen sei.

Darauf antwortete der Rosenkreuzer:

Indiens Boden hat uns beide getragen,
Wir waren Angehörige einer hohen Kaste.
Höher noch wollten wir steigen

Ein Fürstenthron schien uns für uns nur gut genug.
Der Schluß war Vernichtung.

Es ist immer dasselbe: ein Streben zu den höchsten Höhen,

Darauf vernichtender Sturz.

Adlern gleich sind wir emporgeflogen,

Doch unsere Schwingen, sie wurden gelähmt!

Sindbad fragte ihn, ob er noch einmal Indiens Boden betreten werde.
Die Antwort lautete: , .Einmal noch darfst du Indien sehen, aber es wird
dein Ende sein. Drum überlege es wohl: du hast zu wählen; entweder
einige Jahre friedlichen, aber einsamen Lebens und ein Tod im Bette
oder ein kurzes Leben voll Glanz in Indien und ein Ende unter den
Klauen eines schwarzen Panters."

Diese Prophezeiung wiederholte er auch heuer wieder und ermahnte
Sindbad stets auf neue, er möge sich alles wohl überlegen, Aber er war
mit Sindbad unzufrieden, weil dieser immer fragte, ob ihm noch ein
besseres Los beschieden sei als bisher und ob er ihm dazu verhelfen könne.
Er antwortete einmal: „Mein Freund und Bruder, warum rufst du mich?
Freund, weltfremd bin ich geworden, ich kann dir nur einen Hat geben:
Kümmere dich so wenig als möglich um irdische Dinge und vergeude
nicht deinen hochstrebenden Geist mit der Sorge um dein irdisches Wohl,
denn schade ist es um jeden Gedanken, den du darauf verwendest, dieses
Leben, das so kurz und erbärmlich ist, angenehmer zu gestalten. Siehe,
in Sturm und Wetternacht geht wohl manche Blüte zu Grunde, aber
tausendmal mehr blüht und wächst sie dem Leben entgegen. Unter Leben
verstehe ich nicht das irdische erbärmliche Sein, sondern die Zukunft
im Jenseits, im ewigen Licht. An diese nur verwende deine Gedanken.
Denn wahrlich, es wäre schade um deinen Geist, würdest du anders
handeln. Das Leben auf Erden ist der Sorge des Weisen nicht wert und
wenig kümmert es ihn, ob er hungert oder sich satt ißt, denn der Tod
ist ihm die Pforte des Lebens."


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