Freiburger historische Bestände - digital

— 429 —

cyankalium tränkt. In diesem Falle kann teilweise lösliches Berlinerblau entstehen
und beim Waschen erhält man eine geringe Färbung des Grundes. Doch
ist dies nicht bedeutend. Die Reinigung der Hand geschieht mit Wasser, Seife.
Es bleibt keine Färbung zurück. Erst bei öfterem Einreiben kann eine Färbung
zurückbleiben. Vielleicht wird sich für häufigen Gebrauch empfehlen, beim
Waschen auch einige Tropfen einer konzentrieiten Lösung von Natriumthiosulfat
zuzugeben. Dieses Salz läßt die Gelbfärbung verschwinden. Daß die Anwendung
dieser obengenannten Salze für die Haut oder gar die Gesundheit schädlich sei,
glaube ich nicht, doch habe ich bis jetzt nur sehr wenige Handabdrück auf diese
Art hergestellt, lasse also die Frage offen. Außerdem möchte ich noch darauf
hinweisen, daß diese Methode sehr modifizierbar ist, auch was die Konzentration
der Lösungen anbetrifft. Ich hatte leider keine Zeit, nähere Versuche zu machen.

F. Mittelmeier, Beuel a. M.

Psychische Versuche. Herrn H. P. in Dr. Er schreibt: „Spät abends vor
dem Einschlafen. Erst Konzentrationsübungen, dann Autosuggestion nach Simon.
Plötzlich spontaner Gedanke, zu meditieren: Der Körper schläft ein, der Geist
erwacht. Nach einigen Minuten rasches und immer rascheres sanftes Gleiten in
die vertiefte unendliche Dunkelheit, ein Eins werden mit ihr, die sich, wie gesagt,
vertieft, aber zugleich klarer wird, ein durchaus angenehmes Gefühl und gar keine
Furcht, aber doch die praktische Besorgnis: weder hast du einen astralen Schutzmantel
, noch hast du an die Postsuggestion betreffs Aufwachens gedacht. Kannst
du das noch aufhalten ? — Ein Aufreißen der Augen und jetzt erst Bewußtwerden
dessen, daß der Atem jagt. War nun das der Beginn von Autohypnose oder
von Verlegung des Bewußtseins ins Astrale oder gar Mentale? Ist es geraten,
weiter zu üben in dieser Art, oder in welcher sonst?"

Dieser Bericht ist zu unbestimmt, alsadaßanan über die erwähnten Vorgänge
und Zustände ein sicheres Urteil fällen könnte. Wahrscheinlich ist eine Erhebung
des Bewußtseins zu höheren Bbenen nicht so bald, eher scheint es sich um
Empfindungen zu handeln, die bei der Lockerung des Fluidal-Astralkörpers eintreten
und nicht immer gleich sind, öfter als hier das gleitende Sinken, ein Schwellen
und Schweben, zuweilen mit dem beängstigenden Gefühl einer aus dem Halse
quellenden Kugel bedeuten. Spielen diese Empfindungen nicht selten in den
Traum hinüber, so können sie auch im Wachbewußtsein beobachtet und absichtlich
beobachtet werden. Solche psychische Versuche sollten aber nur mit Vorsicht
unternommen werden. Wie für jeden Hypnotiseur so ist erst recht für jeden
Ausübenden der Autosuggestion-Innere Ruhe, Festigkeit und Lauterkeit Voraussetzung
für Erfolg und Gefahrlosigkeit, und es sollte kein Versuch aufs geratewohl
unternommen werden, sondern .'immer planmäßig mit den von vornherein klar
bedachten Suggestionen für den Verlauf und das Ende des Versuchs. Ein guter
Maßstab für die Reife zu den jeweiligen Versuchen ist die innere Sicherheit und
das wohltuende Gefühl des Behütetseins, ohne dieses das Selbstvertrauen und
die psychische Kraft stärkende Bewußtsein -ist jeder Versuch ein Wagnis. Denn
es ist dann damit zu rechnen, daß der Übende, selber blind und schwach und
dazu führerlos, .schutzlos allerlei „Zufällen" preisgegeben ist A. G.-W.

Herrn O. R. in A. und anderen Interessenten:

Das S. 135 erwähnte Buch von Prof. Dr. H . Schulz über Arzneipflanzen
ist längst vergriffen und nicht wieder aufgelegt worden. Trotz wiederholter Bemühungen
war es im Buchhandel nicht zu erlangen. So bleibt nur die Möglichkeit
, daß es vereinzelt gelingt, es in Antiquariaten aufzutreiben. Den Versuch zu
wagen, muß jedem nun selber überlassen werden. Wenige aber werden ii* dem
Buche finden, was sie suchen: einen schlichten volkstümlichen Führer. A. G.-W.