Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 471
(PDF, 131 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0475
— 471 —

Veröffentlichung der ersten Zuschriften begonnen und u. a. einen Brief des Präsidenten
des französischen Spiritistenbundes Gabriel Delanne vom 7. Februar
1922 gebracht, den er als größte und unbestrittenste Autorität für den Spiritismus
in Frankreich bezeichnet. Delanne weist darin auf die unerläßlichen Vorbedingungen
solcher Versuche hin, auf den notorisch schädlichen Einflnß voreingenommener
Beisitzer auf das Zustandekommen der Phänomene, auf die Notwendigkeit
längerer Versuchsreihen für jedes Medium und auf die gebieterische
Pflicht, der gewählten Fachkommission die Ausmerzung etwaiger betrügerischer
und unzuläßlicher Medien zu überlassen.

In der Tat scheint das bisherige Vorgehen des „Matin" in dieser Sache
einwandfrei, die Fachleute gut gewählt, und man darf dem Unternehmen den
besten Fortgang wünschen. Dennoch heißt es für uns nach allen neuerlichen
Erfahrungen mit der ja international versippten sog. „Aufklärungspresse" auf der
Hut sein. Vorläufig läßt sich keineswegs klar erkennen, ob wir es hier nicht
mit einem Parallelunternehmen zu der Berliner Untersuchungskommission M o 11 -
Bärwald-Dessoir zu tun haben, die anscheinend doch auch nur den Zweck
verfolgt, nichts zu finden und den „gefährlichen" Okkultismus endgiltig tot
zu erklären. Wir werden also gut tun, wenn wir dem Unternehmen des „Matin",
bei aller Sympathie für die Sache an sich, vorläufig skeptisch und abwartend
gegenübertreten. Dr. Lomer.

Die amerikanischen Doktorentabriken. Der Fall eines Berliner Okkultisten
, der jüngst so unliebsames Aufsehen erregte, hat viele Zuschsiften an uns
veranlaßt, die sich teils mit der damals genannten Persönlichkeit, teils mit den
Erscheinungen des gewerbsmäßigen Okkultismus in Berlin, teils mit den eigenartigen
aus Amerika bezogenen gelehrten Titeln befassen. Wir geben einige,
allgemeines Interesse verdienende Zuschriften der letzten beiden Gattungen hier
wieder:

Die „Oriental University" in Washington, von welcher der mehrfach erwähnte
Professortitel kommt, ist dieselbe „Universität", die vor einem Jahr Ernst
Reclam mit dem Doktortitel „ehren" wollte, was von diesem jedoch dankend
abgelehnt wurde. Die „Oriental University" galt nämlich von jeher als eine derjenigen
amerikanischen Universitäten, auf denen Titel käuflich zu erwerben sind.

Als ich seinerzeit in Amerika studierte, wandte ich mich auf Wunsch eines
Bekannten, der über die Bedingungen derartiger „ Universitäten" gern unterrichtet
sein wollte, an mehrere bekannte „Doktorfabriken", unter anderm an die „Oriental
University", Washington, und an die „Central University", Indianapolis. Nachstehende
Bedingungen wurden mir zugesandt:

„Wenn Sie dasAbiturium haben, können Sie nach einem Jahre zum Doktorexamen
zugelassen werden. Die Gesamtkosten des Kursus, einschließlich Immatrikulationsgebühren
und Diplom, betragen 63 Dollar bar bei Vorauszahlung oder
70 Dollar bei 10 Dollar Anzahlung und 5 Dollar monatlicher Abzahlung. Dr.
Holler, Präsident der »Oriental University'."

Die „Central University" bot ihre Titel zu folgenden Preisen an: 25 Dollar
Magister, 75 Dollar Dr. phil., 50 Dollar Bachelor ofDivinity, alles bei monatlicher
Ratenzahlung von 5 Dollar. Jedoch erklärte sich diese famose „Universität"
bereit, bei Vorauszahlung 10 v. H. Rabatt zu gewähren, „wie jedes andere reelle
Geschäft". Persönliche Anwesenheit an der Universität wird als veraltet abgelehnt
, Studium und Examen werden in weiter Ferne schriftlich erledigt.

Dr. Gerhard Krüger.

Die leidige Valuta hat aber auch auf diesem Gebiet uns armen Deutschen


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