Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 474
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
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belichtet zum Vorschein kam. Die Art des Versuches läßt annehmen, daß die
bisher bei derartigen Versuchen beobachteten Wärmestrahlen hier nicht in Betracht
kommen, sondern eine uns unbekannte Energieform, die die Versuchsperson
abgibt, in der Atmosphäre in die Energieform transformiert, die als Licht
die Platte beeinflußt. Während des Versuches waren Lichterscheinungen für die
Teilnehmer nicht wahrnehmbar.

Es kann angenommen werden, wie das der Physiker Ostwald bereits vor
Jahren getan hat, daß bei all den genannten okkulten, optischen, elektrischen,
akustischen und sonstigen Vorgängen ein psychischer oder physiologischer Energievorrat
des Menschen in eine uns bekannte physikalische Energieform transformiert
wird. Wenn wir so den „Okkultismus" als die Wissenschaft der unerkannten
Naturkräfte anfassen, so bietet sich dem Naturforscher und ganz besonders
dem Arzt hier ein Angriffs- und Arbeitsgebiet, wie es anregender und
verheißender kaum gedacht werden kann. Dr. med. Aigner

in der „Münchener mediz. Wochenschrift".

Erfolg der Wünschelrufe. Die Gemeinde Herressen bei Apolda hatte schon
jahrelang unter Wassermangel zu leiden. Nachdem alle Versuche ergebnislos
verlaufen waren, zog man den bekannten Quellenfinder Richard Kleinau aus
Göthen in Anhalt hinzu. Dieser bestimmte mit seiner WTünschelrute und Hilfsapparaten
einen unterirdischen Quellenlauf und zu dessen Erschließung einen
27 Meter tiefen, wirtschaftlich sehr günstig gelegenen Punkt in der Nähe der
Wasserleitung. Die Bohrung ergab nicht nur das in Aussicht gestellte Wasser,
sondern sogar das doppelte Quantum. Die anliegende Gemeinde Oberroßla berief
auf Grund dieses überraschenden Erfolges ebenfalls Herrn R. Kleinau zur Aufsuchung
von Wasserläufen. Auch hier stellte sich wiederum ein sehr guter Erfolg
ein. Die guten Ergebnisse für die Gemeinden Herressen und Oberroßla
veranlaßten die Gemeinde Niederroßla, auch ihrerseits die Hilfe des Herrn R.
Kleinau in Anspruch zu nehmen. Die in Ausführung begriffene Bohrung hat
bereits ein gutes Resultat ergeben.

Mißbrauch der Hypnose zu Verbrechen. Einen leider jetzt öfter vorkommenden
Mißbrauch der Hypnose zeigte eine vor einiger Zeit erfolgte Schwurgerichtsverhandlung
in Duisburg gegen den früher-n Matrosen Theodor Ernst»
Der Angeklagte war in Berlin durch einen Freund in die Familie eines ehrenhaften
Beamten eingeführt worden, als die spiritistischen Familienzirkel in Berlin
besonders im Schwange waren. Dabei zeigte sich, daß Ernst große Anlagen zum
Hypnotisieren besaß. Es gelang ihm, die Frau einzuschläfern. Bei dem Ehemann
erzielte er zwar nicht bald hypnotischen Schlaf, doch hatte die Suggestion
schon genügt, ihn zu Ernst so in Kontakt zu bringen, daß er den Einflüssen
des E. zugänglich war. Die Frau geriet immer mehr unter den Willen des
Mannes und führte Handlungen aus, von denen sie nachher nichts mehr wußte.
Der Mann selbst hatte keinen Argwohn gegen Ernst, weil dieser ihm seine
Freundschaft suggerierte. Ernst bildete seine Fähigkeiten weiter aus und soll
später in Bremen öffentlich aufgetreten sein. Das Ehepaar, das immer mehr
unter den Einfluß des E. geriet, war nach Norddeutschland übergesiedelt. E.
legte sich nun einen schlauen Plan zurecht, wie er sie um Hab und Gut bringen
könne. Er wußte sie zu bewegen, sämtliches Mobiliar zu verkaufen, ihm das
Geld anzuvertrauen und mit ihm nach Holland zu fahren. Sie kamen auch bis
zur holländischen Grenze, überschritten sie zu Fuß und irrten durch Nacht und
Nebel umher, bis sie schließlieh aufgegriffen und wegen Fehlens der nötigen
Ausweispapiere als lästige Ausländer wieder abgeschoben wurden. Sie nahmen


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