Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 491
(PDF, 131 MB)
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während der ersten Nachtwache tat. In solcher Weise muß er sich alles
vergegenwärtigen, was er einen ganzen Tag und eine ganze Nacht hindurch
getan hat, indem er es in ^umgekehrter Reihenfolge im Geiste
durchläuft." So klar wie dies selbst für den gewöhnlichen Geisteszustand
ist, so ist es noch weitaus klarer für einen, dessen Geist in vorangegangener
innerer Sammlung sich befindet. Wenn sich aber eine Begebenheit
einstellt, die nicht klar ist, dann soll er nochmals in die
Schauung eingehen, die zu den höheren Kräften führt, und wenn er sich
aus ihr erhoben hat, dann muß er wiederum an das vergangene Geschehnis
denken. Das wird genügen, es so klar zu machen wie eine angezündete
Lampe."

In derselben umgekehrten Folge muß er dessen gedenken, was er
am vorhergehenden Tage getan hat, am Tage vor diesem, bis zum fünften
Tage zurück, bis zum zehnten Tage, vierzehn Tage, einen Monat, ein
Jahr zurück, und nachdem er in derselben Weise die vergangenen zehn
und zwanzig Jahre überdacht hat und so fort bis zur Zeit seiner Empfängnis
in diesem Leben, dann muß er an den Namen und die Gestalt
denken, die er im Augenblicke des Todes in seinem letzten Leben hatte.
Ein erfahrener Mönch ist imstande, bei dem ersten Versuche über die
Zeit der Empfängnis hinauszudringen und zum Gegenstande seiner.Überlegung
den Namen und die Gestalt zu nennen, die er im Augenblicke des
Todes in seinem letzten Leben hatte. Da jedoch der Name und die Gestalt
des letzteren Lebens gänzlich zu Ende gekommen und durch andere
ersetzt worden sind, ist dieser Zeitpunkt gleichsam in dicke Finsternis
gehüllt und schwer ausfindig zu machen von dem Geiste eines noch im
Nichtwissen befangenen Menschen. Aber auch ein solcher sollte weder
verzweifeln noch auch sprechen: ,,Ich werde niemals imstande sein, über
den Zeitpunkt der Empfängnis hinauszudringen oder zum Gegenstande
meiner Überlegung den Namen und die Gestalt zu nehmen, die ich
während meines letzten Lebens besaß, in dem Augenblick des Todes."
Vielmehr sollte er wieder und wieder in die Schauung eingehen, die zu
den höheren Kräften führt, und jedesmal, wenn er sich aus der Schauung
erhebt, sollte er seinen Geist wiederum auf jenen Zeitpunkt richten."

Das ist Yoga«

Aus den Tiefen des Gedächtnisses wird willkürlich durch Ideenassoziationen
, unter Mitwirkung der schöpfenden und gestaltenden Phantasie
, das jetzige Leben und — nie sprunghaft rückwärtsschreitend, sondern
in beständiger Kontinuität — vergangene Paseinsformen als Realitäten
vor das innere Auge des Selbstbeobachters projiziert.

Im gewöhnlichen Leben, bei gewöhnlichem Bewußtsein, bestehen
Hemmungen, die rein automatisch das innere Blickfeld absperren zu
einem engen Horizont. Im Traumschlaf lockern sich die starren Maue'rn,


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