Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 494
(PDF, 131 MB)
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bald auf meine Körpermaschine, bald auf mein Sprachzentrum,
bald in meine Organe stiller phantastischer Betrachtung willkürlich loslassen
zu können und ich habe es (im „Schaltwerk der Gedanken") vorausgesagt
, daß im Hirn ein Muskel tätig sein müsse, der die drei Orgelregister
ideal, real, verbal-aktiv beliebig meistert. Jede physiologische Erklärung
des Denkvorgangs wäre haltlos ohne diesen aktiven Apparat zur Stromeinstellung
in eins der großen Gebiete geistig-leiblichen Geschehens! Nun,
der Muskel ist gefunden: es ist der von Prof. Ben da zuerst im Mikroskop
gesehene Muskel der Neuroglia, der eben stromrichtungsbestim-
mend wirkt, während die Gefäßmuskeln nach meiner Theorie dem Hemmungsapparat
zugehören."

Die elektrische Reservekraft des Gehirns und die gesamte Energie»
die sonst durch irgendwelche Bewegungsvorgänge im Organismus verbraucht
oder wenigstens zum größten Teil aufgebraucht, umgesetzt wird,
möglichst vollständig zu einem bestimmten Effekt zu verwenden, das
ist Yoga.

In der tiefen Hypnose wird durch teilweise oder vollständige Strom-
imterbindung in Bezug auf die „grobe" Muskulatur eine im einzelnen
sehr verschiedene, in Hinsicht aber auf die „Norm" kolossale Energie
frei, die zur vielfachen Potenzierung der sogenannten Reservekraft führt.
Diese Reservekraft wendet der Yogi willkürlich an. Daß dies möglich
ist, gibt ja auch Schleich zu. Im gewöhnlichen Schlaf strömt ein Teil
dieser Reservekraft — daß auch im Schlaf ein großer Energieverbrauch
stattfindet, ist dabei selbstverständlich — zu den Registern des „idealen",
im allgemeinen „nutzlos". In der Hypnose aber kann der Experimentator
durch Suggestion, die Kohnstamm als ,,k ünstliche Einpflanzung einer
Idee, die Vollzugs*pannung ausübt", bezeichnet, direkt das Idealregister
des zu beeinflussenden Menschen so umstellen, daß eine gelungene Suggestion
demnach eine Idee in dem „substantivischen" Hirn des Beeinflußten erregt.
Diese Idee — es ist jetzt keine „fremde" mehr, sondern seine eigene, übt
Vollzugsspannung aus, d. h. diese Idee, die keine Hemmung findet, aktiviert
entsprechende Nerven und Muskeln. Unterstützt wird das Überführen
in die tiefen Stadien der Hypnose durch magnetische Streichungen.
Es liegt nun am Experimentator, ob er eine Potenzierung der Reservekraft
des Hypnotisierten herbeiführen kann oder will. Ebenso liegt es an ihm,
in welcher Weise eine Aktivierung der durch Katalepsie usw. gesteigerten
Reservekraft erfolgen soll.

So ergibt sich eine grundsätzliche Verschiedenheit der hypnotischen
Behandlung zu Demonstrationszwecken (diese die bloße Neugier befriedigenden
Schaustellungen sind an und für sich belanglos), zu Heilzwecken,
wo es sich ja gerade um gesteigerte Zuführung von Energie zu in Disharmonie
, Krankheit oder Schwäche geratenen Regionen des Körpers


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