Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 499
(PDF, 131 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0503
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Bett legt, auf Brust und Schultern! heftiges Jucken und nachher einen
Ausschlag bekomme», der abe^r n&ch kurzer Zeit wieder schwinde. Ich
dachte vorerst an? eine Blutkrankheit und wollte ihn nicht behandeln,

stellte aber nach längerem Bitten einen Versuch an. Ich hypnotisierte ihn
un,d suggerierte, es sei Abenid und er lege sich zu Bett. Kaum hatte er
den Rock ausgezogen, so begann er auf der Brust zu kratzen und es
fceigtetfi sich kleine rote, scharlachartige Flecken. Daß diese nicht bloß
auf die mechanische Einwirkung des Kratzens zurückzuführen seien, erkannte
ich an dem Umstand), daß sie auch die Schultern bedeckten, welche
er nicht berührt hatte; ferner, daß dieselbe Erscheinung sich bei der
zweiten Sitzung zeigtie, wo ich ihm jedwede Berührung seines Körpers
durch Suggestion , verboten und eine solche auch nicht stattgefunden
hatte. Nach viermaliger Behandlung blieb das Jucken und auch der Ausschlag
weg, es handelte tsich also) nach meinem Ermessen um eine anatomische
Veränderung infolge seelischen Einflusses.

Ich stellte auch mit einigen Medien Versuche an, ähnlich wie Forel,
und es gelang mir sogar, die Schwellung einer Hand durch 14 Tage zu
fixieren. Wo immer ich jedoch von dieser meiner Beobachtung sprach,
fand ich nur Unglauben und hämische Bemerkungen, gab auch weitere Versuche
auf, trotzdem ich von der ."Richtigkeit meiner Ansicht überzeugt war,
hatte auch, da ich viel reiste, wenig Gelegenheit hierzu, arbeitete aber
an der Sache theoretisch weiter und fand in einigen Schriften unbewußte
Bestätigungen dieser (Erscheinung, Welche ich als „psycho-physische
Wechselwirkung" bezeichnete. Erst im Jahre 1917 gelang es mir, ein
größeres derartiges Experiment auszuführen. Im Kreise von Bekannten
kam die Rede auf die Versuche Prof. Eorels und ich vertrat die Richtigkeit
seiner Theorien, machte mich sogar :erbötig, den Arm eines
Menschen schwellen oder athrophisch werden zu lassen, doch
würden sich zu einem derartigen Experiment keine Medien
finden, auch könne man nicht die Verantwortung tragen, einen
Menschen zu schädigen. Nach einigen Tagen kam einer meiner Freunde
zu mir mit folgendem Antrag: Sein Schwager K. St. stelle sich zu diesem
Experiment zur Verfügung, da er felddiensttauglich befunden wurde und
sich auf diese Art und Weise befreien wolle. Ich erwähne, daß ich keinen
materiellen Nutzen aus der Sache zog, sondern den Antrag nur aus folgenden
Gründen annahm, um erstens einen Beweis für die schon angeführte
Theorie zu haben, was gewiß von großem wissenschaftlichen Wert ist-,
zweitens, daß dieser Fall auch dokumentiert und durch ärztliche Gutachten
bezeugt wird, was durch die Suprabitrierungsakten jederzeit möglich ist.
Moralische Bedenken machte ich mir keine, da sich der Mann zu dem
Experiment selbst anbot, und ich hielt den wissenschaftlichen Wert höher
als den Gefechtswert eines Soldaten ,der einen solchen Schritt unternimmt.

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