Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 500
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0504
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um sich, von Frontdienst zu befreien. Ich präparierte den Mann in eine,r
Reihe von Sitzungen, da er sehr schwer suggestibel war, versetzte ihn
am seihen Tag, an dem er abreisen sollte (und zwar als Einzelreisender) in
tiefen Somnambulismus und gab die Suggestion, daß er nach 20 Minuten
erwachen werde. Während dieser Zeit sei er vollständig gefühllos und
reagiere auf keinerlei Reizungen. Nach dem Erwachen sei der linke Fuß
teilweise, die linke Hand vollständig gelähmt, die Hand würde nach einigen
Tagen Schwellungen zeigen und bleibe völlig empfindungslos. Nun
sandte ich in die gegenüberliegende Kaserne um den diensttuenden Regimentsarzt
, der sofort mit allen möglichen Mitteln versuchte, das in
kataleptischem Zustand befindliche Medium zur Besinnung zu bringen.
Der Arzt war etwas mißtrauisch, da ihm der Umstand, daß der Mann
in einigen Stunden an die Front abgehen sollte, bekannt war. Ei" hob
dem Patienten die Augenlider und leuchtete mit einem Zündholz hinein,
doch zeigte sieb keinerlei Reaktion, dann versuchte er die Nasenschleimhäute
zu reizen, stacb mit Nadeln alm ganzen Körper herum, alles vergebens
. Das Medium erwachte meiner Suggestion gemäß nach 20 Minuten
, Nun folgte eine peinliche Untersuchung, Befund: „Schlaganfall mit
linksseitiger Lähmung". St. wurde ins Kriegsspital Meidling gebracht,
und nach einigen Tagen war bereits eine starke Schwellung der Hand zu
konstatieren, die Finger starte verdickt und blau.

In diesem Zustande beließ ich die Hand etwa drei Wochen, dann
hob ich die Suggestion auf und gab eine solche auf rückbildende Wirkung
. Nach acht Tagen war die Hand normal, und nun suggerierte ich
Muskelschwund. Der erste, wirklich in die Augen springende Erfolg
war nach etwa einer Woche sichtbar, nach 14 Tagen aber auf dem von
tnir angestrebten !Punkt angelangt. Die gestreckten Pinger und die
Mittelhandknochen waren schaufeiförmig zusammengezogen, die Finger
stark abgemagert, bleich, die Haut faltig, an der inneren Handfläche
und besonders unter den Nägeln eine eigentümliche weiße Sekretion,
Unter- und Oberarm etwas in Mitleidenschaft gezogen. In diesem Zustande
beließ ich den Mann drei Monate, dann hob ich die Suggestion auf,
ließ langsam Rückbildung eintreten, bis die Hand wieder normal war.
Nebenbei erwähne ich, daß es sich um einen vollkommen gesunden, sehr
kräftigen, starknervigen Mann handelte~und nicht um eine hysterische Person
, bei der es sich etwa um organische Veränderungen auf Grund einec
schon vorhandenen Disposition hätte handeln können.

Der Versuch wurde vor Zeugen gemacht und ist einwandfrei
von Ärzten dokumentiert. Wissenschaftlichen
Interessenten stehe ich mit genauen Daten zur Verfügung
.

Die Versuche währten 6 Monate und sind einwandfrei dokumentiert.


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