Freiburger historische Bestände - digital

Harte Jute. Nachdem ich aus dem Schiffe gestiegen, spürte ich, wie ich vom
Kabel aus an einer Sehne den andern nachgezogen wurde. Ich konnte nicht anders;
ich wurde im Kreis herum an einen großen Turm auf einer Treppe in die Tiefe
gezogen. Zu unterst angekommen, sah ich noch viele Leidensgenossen, die ebenso
an der Sehne aus dem Kabel willenlos im Kreise herumgingen. Die Sache wurde
mir jetzt zu dumm; ich nahm mein Taschenmesser und schnitt die Sehne ab.
Das Abschneiden ging sehr schwer; der Schnitt war sehr faserig, da ich mit
dem Abschneiden hin- und herzerrte. Kaum war die Sehne durch, so war, wie
auf ein elektrisches Anzeichen, der Aufseher, ein Franzose, schon da, welcher sich
sehr wunderte, daß mir die Befreiung gelungen. Ich ging dann langsam die
Treppe wieder hinauf und erwachte. Ich halte dies für einen politischen Traum,
der die nächste Zukunft enthält. Erst nach Eintreffen der Ereignisse finde ich die
Erklärung. Indem ich mich noch auf meinen Wahrtraum, 13. Jahrgang, Nr. 4/6,
Seite 284, beziehe, bemerke ich noch, daß Graf Leo Tolstoi 1907 oder 1909 den
damals unverständlichen Ausspruch getan: „Die Pariser Presse herrscht in Europa
bis 1925." Diese Zeitangabe deckt sich auch mit der magischen Zahlenreihe 1849,
1871, 1888, 1913 und 1927, welche das Haus Hohenzollern bezw. Deutschland
angeht. 1 M. Kohlery.

Herr prakt. Tierarzt Dr. med. vet. B. Lachenfeld in Bad Aibling (Bayern)
sucht Anschluß an Persönlichkeiten oder Vereinigungen, die sich ernsthaft mit
dem Studium des Okkultismus (alle Gebiete) befassen.

Bückertisck.

Das Kreuz am Ferner. Hypnotisch-spiritistischer Roman von Carl du Prel
Stuttgart 1922.. Cotta. 8.—12. Aufl. Preis geh. 22,— Mk., geb. 46.— Mk.
Der Aufstieg der okkultistischen Weltanschauung wird recht k'ar, wenn
wir uns einmal die Auflagen dieses beliebten Romans vor Augen führen. Im
Jahre 1891 erschienen, wies das Buch bereits 1897 die zweite Auflage auf, 1905
folgte die dritte, 1913 die vierte, 1920 die 5.—7., und nachdem der Roman schon
1921 wieder vergriffen war, erschien soeben die 8.—12. Auflage. Viele zehn.-
tausende ernster, neuer Freunde hat du Prel durch seinen gehaltvollen Roman
für unsere Forschungen und für unsere Weltanschauung gewonnen, ebenso wie durch
sein Rätsei des Menschen" (Recl. U.-B.), das in seiner ungeheuren Verbreitung
für die okkultistische Weltanscha 11 ung, ja für eine vertiefte Weltanschauung überhaupt
längst das geworden ist, was für die materialistische Weltanschauung
„Kraft und Stoff" und ,,Die Welträtsel" gewesen sind; gewesen sind trotz Weltkrieg
, Bolschewismus und Friedenschaos von Versailles. Als ein, wenn auch guter
Tendenzroman läßt sich das Kreuz am Ferner" freilich nicht Punkt für Punkt
mit den Romanen der großen Erzähler des Cottaschen Verlages vergleichen und
es darf, wie schon Kiesewetter sagte, demnach nicht mit der ästhetischen Elle
gemessen werden. Immerhin ist auch die Erzählung rotnantechnisch durchaus
gut gearbeitet und mancher von uns hat wohl das Buch in einem Atem gelesen
. Immer wieder aber wurde die ganz eigenartige, ebenso virtuose wie
schlichte Naturschilderung du Preis gerühmt. Im Laufe der Jahre habe ich nahezu
30 Besprechungen des Romans aus Fachzeitschriften und Tagesblättern für ein
du Prel-Archiv gesammelt. Anerkannt wurde auch von fast allen der überaus
reiche Gedankeninhalt des Buches, das nicht nur viele Phänomene des Okkultis-