Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 533
(PDF, 131 MB)
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vorherzusehender Weise reagiert? Mir scheint das alles gerade das Kriterium
der menschlichen Intelligenz zu sein. Darum behaupte ich bis zum
Beweise des Gegenteiles, gestützt auf ein recht großes und zuverlässiges,
kritisch verwertetes Material, daß die einzige unser Kausalitätsbedürfnis
befriedigende Erklärungsmöglichkeit nach dem heutigen Stande unserer
Kenntnisse die durch individuell fortlebende Jenseitige ist.

Ob ich hiermit die vielleicht nicht ganz eindeutig gestellte Frage
beantwortet habe, weiß ich nicht. Jedenfalls sehe ich einer Meinungsäußerung
mit Interesse entgegen. Nur bitte ich bei der schärfsten Kritik
nicht halt machen zu wollen vor den heute herrschenden Lehrmeinungen.
Gerade sie und nicht zum wenigsten das Dogma des Materialismus, daß
der Geist ein Produkt der Materie, speziell des Gehirns sei, bedürfen
m. E. der allerkritischsten Prüfung. Ich kann hier nur wiederholen, was
ich in meinem Gespensterbuche eingehend ausführte, daß ich die ganze
heute herrschende materialistisch-mechanistische Weltanschauung für nachweisbar
falsch halte.

Ein rätselhaftes Erlebnis.

Ein Beitrag zur okkulten Frage
von Generalmajor Josef ßeisinger.

Im Juni 1919 lag ich im Sterben. ]\Teben den Sorgen um meine Frau
quälte mich nur noch eine, sie quälte mich bei .Tag und Nacht in jeder
wachen Stunde. Fortgesetzt rief es mir zu: „Du wirst sterben und dein
Erlebnis geht für immer verloren."

Im Geiste kontrollierte ich den Vorfall, um den es sich handelte,
und fand, daß keine Verschiebung in meinem Innern eingetreten, daß ich
ihn heute so wie vor 19 Jahren, als ich ihn miterlebt, klar vor Augen hatte.
Es wird manch einem, dessen Denken sich mit Macht jenen ewig unge-
klärteen Dingen zuwendet, die der Zeit nach vor der Wiege und nach dem
Grabe liegen, willkommen sein, es wird.s manch anderer mit einem ein-
fachen j^l eh seizuck en und einer nicht gerade schmeichelhaften Charakterisierung
des Erzählers abtun.

Für mich: „Tout de meine"': Wie ich es hier schildere, so hab ich
es erlebt, genau so gebe ich es wieder, ohne jeden Kommentar. Es mache
sich jeder das Sprüchlein dazu, das ihm darauf passend »scheint. Ich selbst
bin bis heute nicht zum Schlußpunkt jener Gedankenkette gekommen, die
der Vorfall in mir ausgelöst hat.

Vor nicht ganz zwanzig Jahren war bei den Eegimentern der Bit da-
pester Artillerie-Garnison eine förmliche „Geister-Zitierungsmanie" ausgebrochen
. Besonders im 10. Kanonen- und 4. Feldhaubitzregiment grassierte
diese Seuche, welche sich deshalb mit Berechtigung wissenschaftlich
nennen zu dürfen glaubte, weil sie sich überall auf eingehendes Studieren


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