Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 534
(PDF, 131 MB)
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der wenigen ternst zu nehmenden, nicht der allzu populären spiritistischen
Schriften stützte.

Es kam bei diesen Experimenten zu derart verblüffenden Ergebnissen
, daß ich, der ich mich in früherer Zeit wohl auch mit Heilenbachs
Schriften befaßt hatte, den Entschluß faßte, einer solchen Seanee beim
Nachbarregimente beizuwohnen.

Der Vorgang bei solchen Veranstaltungen war in der Regel folgender;

Auf einem Tische lag ein großes Blatt Schreibpapier, über diesem
wurde ein gewöhnliches Zeichendreieck bewegt. Dieses Dreieck war in
seinen drei Endpunkten durch zirka drei Zentimeter lange Stifte unterstützt
. Einer der Stifte endete gegen das Schreibpapier zu in eine Bleistiftspitze
. Die Zitierenden legten nun ihre Hände derart auf das Dreieck,
dessen Seiten beiläufig Spannenlänge hatten, daß der kleine Finger und
der Daumen über je einem Eckpunkte lagen und sich mit den analogen
Fingern des die nächste Dreieckseite Besetzthaltenden berührten. Nach
Zitierung einer sogenannten „Intelligenz" begann das Dreieck selbsttätig
auf der Papierunterlage zu wandern und es war nun Sache der das Dreieck
Niederhaltenden, ihm in seinen Wanderungen zu folgen. Hierbei beschrieb
die mit Bleistift versehene Spitze das Blatt mit mehr oder weniger deutlichen
Buchstaben welche sich dementsprechend zu mehr oder weniger
deutlich verständlichen Worten zusammenfügten.

Bevor ich auf den eigentlichen Sitzungsverlauf des näheren eingehe,
muß ich nachdrücklichst betonen, daß keiner der Anwesenden auch nur
die allermindoste Ahnung davon hatte, welche „Intelligenz" ich zitieren
lassen wollte, hatte ich doch selbst erst auf dem Wege zur Sitzung meinen
Entschluß gefaßt. Es hatte also für die Zitierenden gar keine Möglichkeit
vorgelegen, sich irgendwie zu orientieren, bezw. auf die Sitzung vorzubereiten
. Überdies hatte ich bis zu meiner Transferierimg nach Budapest in
einem Milieu gelebt, das den Budapester Herren ganz fremd war, und
auch nach meiner Einrückung in Budapest keinen anderen als dienstlichen
Verkehr mit Kameraden gepflogen, was sich zum Teile auch durch den
Umstand erklärt, daß ich während des größten Teiles des Jahres meine
alte Mutter und kranke Schwester bei mir zu Besuch hatte, meine freie
Zeit also vorwiegend den beiden Damen widmete.

Als ich daher bat, den „Onkel Franz" zu zitieren, wußte niemand,
wer dies war und in welchen Beziehungen ich zu ihm im Leben gestanden.

Die „Geisterbeschwörer" fragten an, ob die Intelligenz „Franz",
Onkel des Hauptmanns J. R., geneigt wäre, Bede und Antwort zu stehen.
Nun ereignete sich der erste bemerkenswerte Zwischenfall: Die Intelligenz
antwortete mit deutlichem „Nein". — Auf die Frage nach dem Grunde
der Weigerung: „Weil Reisinger mir feindlich gesinnt ist". — Allgemeine
Verblüffung, an der auch ich redlich beteiligt war.


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