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i F.: Wie ist er ausgegangen?
A.: Blut.
Hier muß ich einfügen, daß sich tatsächlich ein schon längere Zeit bestandener
Familienzwist endlich derart zugespitzt hatte, daß er zu einer
ritterlichen Austragung zwischen mir und dem Sohne des Zitierten, den
beiden Exponenten der feindlichen Richtungen, führte, die in einem Zweikampfe
unter schwersten Bedingungen gipfelte, nach welchem es zu keiner
Versöhnung kam.
Neuerdings gab sich der Wille des Zitierten kund, zu sprechen, ohne
daß er gefragt worden wäre, und neuerlich stellte er die Bitte, ich möge
mich mit seinem Sohne versöhnen, was ich auch versprach.
Fortsetzung der Befragung:
F.: Wo sind Sie gestorben?
A.: Italien (er ist einem langjährigen Lungenleiden in Aci-Reale,
Sizilien, erlegen).
F.: Wann?
A.: 1876 (diese Ziffer kannte ich nicht, frug, nach Mitternacht nach
Hause kommend, meine Mutter und erhielt zur Antwort, daß diese Ziffer
stimme).
Mit dem Tode meines Onkels hatte es übrigens noch eine besondere
Bewandtnis« Wir alle wußten, als er Wien verließ, daß es mit ihm bald
zu Ende gehen würde. Eines Nachts weckte meine Mutter, die Schwester
des „0. F.", den Vater, sah auf die Uhr und sagt?: „Jetzt ist Franz
gestorben". Es war halb 3 Uhr morgens.
Am Morgen erzählte meine Mutter, sie habe geträumt, in einer Kapelle
, deren Altarbild eine heilige Maria in Lebensgröße darstellte, die
aber die Züge von „0. F's." verstorbener Frau Emma trug, sei Fran£
betend auf den Altarstufen gelegen. Da habe Emma ihren Mann zu sich
herangewinkt, worauf dieser sich auf die Knie erhob, die Arme sehnsüchtig
nach dem Bilde ausstreckend, in welchem Momente meine Mutter erwachte.
Im Laufe des Nachmittags traf ein Tele gramm aus Aci-Beale ein,
Inhalt: .,0. F. heute halb 3 Uhr morgens ruhig entschlafen/'
Dazu schrieb Herr Prof. D. Walter, Graz, in der Grazer Tagespost, in der dieser Bericht
erschienen war, Folgendes:
Der Bericht des Herrn Generalmajor Beisincrcr bietet mir die will-
kommene Gelegenheit, einen weiteren Beitrag zur Ehrenrettung des wissenschaftlichen
Okkultismus zu liefern und an einem Musterbeispiel darzutun
, in welch nüchterner Weise die Parapsychologie derartige Erieb^
nisse deutet. Den Herrn Berichterstatter aber bitte ich um Vergebung,,
wenn ich in etwas unzarter Weise eine Legende zerstören muß, an der
offenbar sein Gemüt tieferen Anteil nimmt. Es ist nun einmal das Geschick
und die Bestimmimg parapsychologischer Erklärungen, meist wie ein.
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