Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 542
(PDF, 131 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0546
— 542 —

nehmender Okkultist kein Recht zur Verteidigung der Geisterhypothese hat,
solange nicht der in Frage stehende Fall auch auf die Möglichkeit vorhandener
verborgener Erinnerungen seitens des Mediums oder seitens eines
der Sitzungsteilnehmer gründlich geprüft worden ist. Daß diese Kryp-
tomnese tatsächlich eine viel größere Holle spielt, als die Mehrzahl der
Spiritisten zuzugeben geneigt ist, zeigt z. B. auch der Fall der Miß D.,
worüber Prof. H y s 1 o p in seinem Werke über „P r o b 1 e m e d e r S e e 1 e n-
forschung" (Hoffmann, Stuttgart) berichtet.

Miß D. schaute öfters Bilder, die sie sich nicht erklären konnte, die
in gleicher Weise sich wiederholten, ohne daß sie sich etwas dazu tat. Es liegt
nun für manchen die Vermutung nahe, daß es sich dabei um geistige Beeinflussungen
oder um Hellsehen, um räumliches Fernsehen gehandelt hätte.
Dem war aber nicht so. Wohl hatte sie öfters die Halluzination eines
Gartens, der von einer Mauer umgeben war. Besonders auffällig war ihr
darin immer wieder eine Kette von Eimern. Über dem Bilde dieses Gartens
spannte sich auch immer ein klarer, sonniger, blauer Himmel aus. Später
besuchte sie einmal ihre Heimat Ohio, wo sie ihre Kindheit verlebt hatte.
Dabei lernte sie „zufällig" eine Dame kennen. Diese lud. sie zu einer Tasse
Tee ein. Miß D. folgte der Einladung. Während des länger dauernden/
Besuches bat Miß D. ihre Wirtin um ein Glas Wasser. Da machte die
Gastgeberin den Vorschlag, sie wollten beide in den Garten gehen und dort
aus dem Brunnen einen Schluck frischen Wassers genießen. Als Miß D.
den Garten durchschritt, war sie aufs höchste überrascht, da sie in ihm das
getreue Ebenbild ihrer öfter wiederkehrenden Halluzinationen, bis auf
die Reihe der Eimer und den blauen Himmel, über dem Ganzen erkannte.
Diese seltsame Entdeckung erzählte sie am Abend ihrer Mutter, und da
erzählte ihr diese, sie, Miß D., habe einst als Kind von etwa 2—3 Jahren
diesen Garten häufig besucht.

Diesem Beispiele könnte ich noch eine Reihe ähnlicher an die Seite
stellen, aber ich muß mich hier auf einige wesentliche Hinweise beschränken
, und da ist es ebenso notwendig auch darauf hinzuweisen, daß mitunter
bei Gedankenübertragung, mit der ja in spiritistischen Sitzungen immer zu
rechnen ist, keineswegs nur die im Vordergrunde der Aufmerksamkeit sich
bewegende Gedanken und Bilder übertragen werden, sondern auch solche,
deren Übertragung nicht gewollt ist, ja nicht einmal bewußt geworden ist.

Zur Erläuterung dieser Behauptung möge folgendes Beispiel dienen,
das im XXI. Bande der „Proceedings" S. P. R. ausführlich behandelt und
in Oliver Lodges Buch „Das F o r t le b e n des Menschen. Eine
wissenschaftliche Studie über die okkulten Fähigkeiten des Menschen."
(F. E. Baumann, Bad Schmiedeberg) auszugsweise mitgeteilt wird.

Zwei Mitglieder der S. P. R., Frl. Miles und Frl. Ramsden, versuchten
längere Zeit hindurch wiederholt, einander Eindrücke zu über-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1921/0546