Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 563
(PDF, 131 MB)
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— 563 —

'Wesentlich die Anschauungen der Frau Blavatsky vertritt der bekannte
deutsche Theosoph Dr. Franz Hartmann in seinem Büchlein:
„Ober den Verkehr mit der Geisterwelt (Theosophisches Verlagshaus).

Er meint, bei spiritistischen Sitzungen hätte man nur .mit geistlosen
Larven zu tun. Das steht aber durchaus im, Widerspruch, z. B. mit den
Erfahrungen von Sulzer, Friese, Kardec, Aksakow, du Prel, Hellenbach
, Hyslop, Lombroso, Crookes, Lodge und vielen anderen, und so kann
seine Schrift, so viele wertvolle Ratschläge sie enthält, nicht überzeugen.

Wenn Hartmann aber vor der „Beschwörung" von Toten, der Nekro-
mantie, warnt, so ist ihm nur beizupflichten. Starke .Wunschgedanken
von denen, die mit dem Verstorbenen durch Liebe eng verbunden waren,
können die Abgeschiedenen erreichen und Beunruhigung in ihre neuen
Daseins- und Entwickelungsbedingungeii tragen. Es unterliegt keinem
Zweifel, daß, entgegen der Meinung mancher Theosophen, die Seelen der
Abgeschiedenen eine Läuterung und allmähliche Veränderung ihrer Triebe,
Leidenschaften und Interessen erfahren. Sie haben Aufgaben seelischer
Art zu erfüllen, müssen lernen und füh?vn ein Eigenleben, in das wir ein*
4?;v;leiten kein Recht besitzen.

Man soll deshalb nicht Verstorbene mit starkem Begehren dierbeL
v.r> • -ehen, sondern sich auf ein liebevoiles Gedenken beschränken und am
',:-'>vm passiv verhalten.

Erfüllt man im übrigen die Bedingungen, die vorher angedeutet
wurden, so wird man bisweilen zu schönen Resultaten kommen, die den
Beweis für ein persönlichkeitsbewußtes Fortieben der Verstorbenen bringen
. Neues, was nicht schon in der ausgedehnten Literatur beschrieben
wäre, wird man selten ermitteln, und man soll sich nicht einbilden, daß
ohne Studium oder okkulte Fähigkeiten auf diesem Gebiete leicht Forschungsresultate
zu erzielen wären.

Die wichtigste Aufgabe hat der Spiritismus für den Einzelnen erfüllt
, wenn er ihm die Überzeugung des Fortlebens und die Gewißheits
gebracht hat, daß jede gutje wie schlechte Tat ihre Auswirkung findet,,
nichts verborgen bleibt, und allein durch Selbstüberwindung und Selbstlosigkeit
die Höherentwickelung garantiert wird.

Vor Leichtgläubigkeit, Überheblichkeit, zu intensiver Beschäftigung
mit den erdgebundenen Jenseitigen, Ratsuchen bei den Geistern und
(lauernder Unterwerfung unter ihre Führung kann nicht eindringlich genug
gewarnt werden.

Spiritistische Sitzungen sind kein Gesellschaftsspiel. Man begibt
sich nicht in gefährliche Gegenden, ohne sich über die 'dort drohenden
Gefahren zu unterrichten und Vorkehrungen zum Schutze zu treffen; so
soll man auch nicht Geisterexperimente machen, bevor man etwas von
Sensivität, Telepathie, Mediumismus, Trance, Besessenheit und jenseitigen
Daseinsbedinguiigen weiß, 36*


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