Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
15.1921/22
Seite: 573
(PDF, 131 MB)
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magnetisch angezogen gewesen. Jede freie Minute schenkte er seinem Töchterchen
, und wenn das Kind einmal durch nichts zu beruhigen war und der Vater
sei in die Stube getreten, habe das Kind jauchzend die Händchen entgegengestreckt
. Das innige Verhältnis sei so geblieben, bis der Vater in späteren. Jahren
starb. Wenn auch alle Kinder den Vater tief bedauerten, so war doch das bebetreffende
Mädchen geradezu untröstlich und nahm acht Tage keine Nährung
zu sich, vor Schmerz um den geliebten Vater.

Der geheimnisvolle Bergmann. Seit undenklichen Zeiten wird behauptet,
daß in allen bayrischen Bergwerken und bei sonstigen Ausschachtungsarbeiten sich
hier und da ein fremder Bergmann zeigt. Es wird dies in der Regel
als Sage aufgefaßt. Das Sehen einer derartig geheimnisvollen Erscheinung bedeutet
, daß einer von den einheimischen Bergleuten verunglückt und den Ort nicht
mehr lebend verläßt. Daß Obiges nicht in das Reich der Sagen gehört, möchte
ich hier feststellen. Jm Jähre 1875 wurde im Apothekerhof zu Kulmbach bezw.
im Felsenkeller desselben von Stockheimer Bergleuten ein Kanal gegraben, um
das darin befindliche Wasser unter dem Grundstück einer B rauerei hindurch nach
dem Kohlenbach zu leiten.

Bei Ankunft der drei Bergleute bezw. deren Eintritt in den hohen, geräumigen
Vorkeller sahen diese zu gleicher Zeit einen fremden Bergmann dort
auf- und abgehen, dann stehen bleiben, um plötzlich spurlos zu verschwinden.
Die drei Bergleute waren auf das äußerste erschrocken und einer der jungen
Männer rief gequält aus: „Der geheimnisvolle Bergmann!" „Da muß einer von
uns während der Arbeit sterben!"

Nach 14 Tagen stürzte trotz größter Vorsichtsmaßregeln ein Teil des
Kanals ein und verschüttete gerade denjenigen Bergmann, der die verhängnisvollen
Worte gesprochen. Derselbe konnte nur tot ans Tageslicht befördert werden.
Er liegt im hiesigen Friedhof begraben. Obiges beruht auf Wahrheit. Der Apothekerhof
war mein Elternhaus, und mein Mann selbst hat den jungen Mann
mit suchen helfen. Elise Gleichmann i. K.

Von Traden. „In Kulmbach is vor a Schlucker 35 Jahren a junga Frau jeda
Nacht ve der Trud gedrückt worn und auch derzu so arg, daß sa jedsmoll gedocht hott,
es is ihr Letztes. Jhr Moo wu w i t t er a in an z w iesc h 1 ä f r i g e 11 Bett
gschlofn hott, hott jedsmoll mit aanga Aung gsehn, wie die Trud als Schwarza
Gscholt ze der herterfest zugschperrte Tür rei und naus is und wie sichs Luuder
auf die Brust ve seina Fraa ghockt hott und wie se sa ball o h g e w ä r g t hott.
Ower so punk, wie er dernooch gelangt hott, hotter in die Luft gegriffen und der*
bei hotts Schindluuder immer weiter gedrückt. Des is so a poor Wochn fort-
ganga. Die seil Fraa is a ewig brows' Leit und hott mersch sei vor derzöhlt.—(Es
ist dies der einzige Fall wo die Trud vom Mann gesehen wurde. In meinen
literarischen Arbeiten habe ich ,.Truden" in das Reich der Sagen verwiesen oder
es als Alpdrücken aufgefaßt. Ein Mann behauptet steif und fest mir gegenüber,
daß er nie an Truden geglaubt habe, bis er einmal eine Woche lang jede Nacht
von halb zwölf bis zwölf Uhr entsetzlich gedrückt worden sei. In den meisten
Fällen sei ein Haufen rauschendes Papier herein gekommen und habe ihn gedrückt.
Nur einmal sei es ein fremdes, sehr hübsches Mädchen gewesen, welches ihn am
längsten gemartert habe?" — — —

Phantom-Erscheinung infolge Nichterfüllung des letzten Wunsches. In
Kulmbach lebte einst eine reiche Dame, die bei Lebzeiten ihrer alten
Dienerin versprach, derselben in ihrem Testament zu gedenken. Die alte Dame
wurde plötzlich krank und starb, ohne daß es ihr noch möglich war, einen Notar
rufen zu lassen. Doch schrieb sie noch mit Aufbietung ihrer letzten Kraft ihren
diesbezüglichen Wunsch auf einen Briefbogen und gab diesen ihrer gleich darauf


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