Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 42
(PDF, 129 MB)
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Feindliche Blumen. Ein Blumenfachmann will entdeckt haben, daß bestimmte
Arten von Blumen, wenn sie in derselben Vase miteinander vereinigt
werden, sich nicht vertragen und gegenseitig schädigen. So sollen z. B. irgendwelche
geschnittene Blumen sich nicht lange frisch halten, wenn sie mit Reseda
zusammengebracht sind. Ebenso hat man bemerkt, daß Mohnblumen sich gegen
andere Blumen feindlich verhalten und auf Gefährten in derselben Vase einen schädigenden
Einfluß ausüben. Sie sind aber nicht die Ursache dafür, daß die anderen
Blumen rasch welken, sondern sie verblassen auch ihrerseits sehr schnell. Auch
Wicken sind solche Blumen, die man stets nur allein in einer Vase verwenden soll.
Sind sie mit anderen Kindern Floras zu einem Strauß vereint, so bewirken sie, daß
die anderen Blüten rasch verwelken, und sie selbst halten sich ebenfalls nur kurze
Zeit in frischem Zustande. Verschiedene Arten von Rosen vertragen sich nicht
untereinander. So hat man herausbekommen, daß gelbe Teerosen, die mit roten
Rosen in dieselbe Vase gestellt wurden, bereits nach wenigen Stunden verwelkt
waren. Hielt man die Teerosen allein, dann befanden sie sich noch nach Tagen
in vortrefflicher Verfassung. Auch das Maiblümchen soll anderen Blumen gefährlich
werden. Dagegen sollen Heliotrop und Nelke sich sehr günstig beeinflussen
Man sollte daher stets darauf achten, daß man nicht feindliche Blumen zusammenbringt
.

Marie Antoinettes Ahnung von ihrer Hinrichtung. Mehrere Jahre vor der
französischen Revolution ging Marie Antoinette von Österreich, die Gemahlin
Ludwigs XVI„ an einem Morgen in dem Lustwäldchen des für sie erbauten und
so lieblich ausgeschmückten kleinen Trianons spazieren. Da die Königin mit ihrer
Gesellschaft den bekannten, sich daselbst befindlichen schattigen Gang einschlug,
der auf beiden Seiten mit hohen Wänden von Hagebuchen besetzt war, traf sie
einen wohlgekleideten Mann an, der sich sogleich aus Ehrfurcht entfernte. Die
Königin überfiel bei Ansicht dieses Unbekannten ein unwillkürliches Zittern und
ein plötzlicher Schrecken. Die Damen, die sie umgaben, fragten sie um die Ursache
einer so großen Erschütterung. „Was ich soeben fühlte erwiderte die njoch
ganz bewegte Königin, „ist mir unerklärbar. Kaum hatte ich diesen Mann erblickt
, der mir übrigens ganz unbekannt ist, so fühlte ich mich von einem heftigen
Abscheu ergriffen, den ich mir auf keine Art erklären kann. Sie sehen, daß
ich noch ganz davon in zitternder Bewegung bin.'4

Dieser Mann, den die Königin in der langen, hernach eingetretenen Revolution
nur zu genau kennen lernte, war der berüchtigte Kommandant Pomterre,
der bei der Verhaftung und Enthauptung des Königs Ludwig XVI. und seiner
Gemahlin, Marie Antoinette, eine so große Rolle spielte.

Lavaters Prophezeiung über Ludwig XVI. Von den Prophezeiungen,
die das tragische Ende Ludwigs XVI. ankündigten, ist die bekannteste diejenige von
Cazotte, deren Echtheit jedoch vielfach bestritten wird, und diejenige der Made-
moiselle Le Norrnand. Weniger bekannt ist die nachstehende Voraussage, die
angeblich von dem berühmten Lavater herrühren soll und die in der von Francis
Girault herausgegebenen Biographie der Mademoiselle Le Norrnand veröffentlicht
ward.

„Im Jahre 1778 wurde der Feldmarschall d. B . . . vom Minister de
Maurepas beauftragt, die Geschichte Ludwig XVI. zu schreiben. Sobald ein
Kapitel beendigt war, erhielt es der Minister, welcher dasselbe dem König unterbreitete
. Dieser gute und tugendhafte Monarch strich alles, was seiner Bescheidenheit
zu schmeichelhaft schien. Als eines Abends der König zur Oper
kam, saß in einer gegenüberliegenden Loge Herr de B ... in Begleitung des
berühmten Lavater. Im Laufe des Gespräches sagte der Gelehrte zu Herrn


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