Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 64
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0068
Eine Dreiheit ergibt sich aus der sinnvollen Betrachtung der Welt.
Und der zum innerlichen Verständnis einst geleitete Christ drückte das
so aus, daß er das, was sich in seinem Bewußtsein vzu erkennen gab, den
„Heiligen Geist" nannte, wogegen er das, was ihn wohl in seinem Unterbewußten
trägt, das er aber noch' nicht voll erfassen, noch jiicht selber in
seiner Stärke heraufholen kann, weil diese übermächtigen Kräfte so groß
und erhaben sind, daß sie nur in tiefsten Feierstunden seine Seele berühren
und bereichern können, als den „Sohn" oder Logos bezeichnete. Und
das, was sich durch die Natur — und dazu wieder .mit durch den lebendigsichtbaren
Menschen — offen kundtat, das suchte der Mensch als den
„Vatergeist" fühlend lebendig in sich zu erleben. Diesen drei Prinzipien,
die sich im Menschen selber aussprachen, entsprach die hohe Verehrung
einer göttlichhen Dreifaltigkeit: Jehovah — hl. Geist, Christus, und
Gottes, in makrokosmischer Vorstellung.

Der vordem geistigen Initiation durch die ersten Lehrer des christlichen
Bekenntnisses widersetzte sich die spätere römische Kirche und
nachher erst recht die „Gesellschaft- Jesu", die dem Papste unbedingten
Gehorsam lobte und hielt, bis sie dem rechtdenkenden Papste Clemens
XIV. sich widersetzte und auf Drängen sogar katholischer Staatsmänner
durch die Bulle Dominus ac redemptor noster vom 21. Juli 1773
aufgehoben wurde, — sich aber nicht aufheben ließ . . . Denn der protestantische
Friedrich der Große in Preußen und die protestantisch
geborene Katharina die Große, die deutsche Prinzessin auf dem russischen
Kaiserthrone, wie auch der katholisch erzogene Kurfürst Friedrich
August I., „der Gerechte", von Sachsen — letzterer allerdings ein .Spielball
in den Händen seiner Beichtväter — gewährten der „Gesellschaft*
Jesu" trotz der Aufhebung des Ordens Domizilrecht in ihren nicht-
römischen Ländergebieten.1) Ein Gleiches tat die Gemeinde Sitten

l) Wir lesen in dem 1847 bei AI. Duncker, Berlin, erschienenen Werke: „Gangan
elli, Papst Clemens XIV., seine Briefe und seine Zeit", welches Werk dem
bevollmächtigten Minister des Königs von Bayern beim hl. Stuhl, Grafen Carl
von Spaur, gewidmet ist: „Nach dem Tridentiner Konzil (13. Dezember 1545 bis
4. Dez. 1563) war die Weltstellung der Jesuiten „gemacht". Sie drängten im
südlichen, östlichen, westlichen Deutschland den Protestantismus zurück, vernichteten
in Frankreich seine politische Bedeutung, schmeichelten sich in England
ein. Die Bildung der Jugend war in ihrer Hand, an den Höfen übten sie durch
Beichte und Gewissensrat herrschenden Einfluß. Ihre Missionen erstreckten sich
über das ferne Asien bis China und Japan, über das spanische und portugiesische
Amerika, in Paragua stifteten sie eine patriarchalische Republik, in Westindien
regierten sie. Nie hat ein Orden solche Macht auf Kirche und Staat gehabt . .
(S. 5.) — Noch während des tridentischen Konzils, vor 1567, warf sich der Löwener
U n i versitätsprof essor Michael Bajus wider die Jesuiten auf; nachher waren es der
Ypernsche Bischof Jansenius und dessen Schüler Jean Duvergier de Hauranne,
Abbe von St. Cyran, die in entschiedenster Weise die Gesellschaft Jesu angriffen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0068