Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 81
(PDF, 129 MB)
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Auch auf solche äußere Anzeichen hat also der okkultistische Heiler
zu achten. Lilequist gibt daher an: „Rein blaue Augen gesund, ruhig
und beherrscht, braune Augen nervös, je heller das Braun, desto weniger
/' Es liegt etwas Wahres darin in den europäischen Ländern. Man
beobachte bloß die dunkeläugigen Juden, und mian weiß, daß alle Merkmale
einer degenerierten Rasse damit gegeben sind.

Wenn man spagyrische Kügelchen auflöst und diese stehen läßt,
so bildet sich in der Flasche eine weiße Flocke. Es ist der Zucker der
Streukügelchen und die pflanzlichen Reste der Mixtur, welche durch
Mikropilze und Bakterien zersetzt werden. Nach einiger Zeit kann man
diese Flocken zerschütteln. Es bilden sich dann krystaJlartige Flitterchen
. Dieser Vorgang scheint die Heilkräfte sehr zu verstärken, weshalb
es ratsam ist, sich immer eine Anzahl Lösungen bereit zu halten, die
alsdann unbegrenzt haltbar sind. Möglich ist, daß die G-ärpiize die
Medizin selbst verändern, möglich auch, daß gerade durch sie selbst*
ein neuer Heilstoff gebildet wird.

Mattei behauptet: , ,Gott ließ mich einen Strauch finden, der in den
Apeninnen wächst." Vermöge dessen sei es ihm gelungen, die pflanzliche
Elektrizität zu erlangen. Er zog seine Heilsäfte teilweise aus Mohrrüben
, Radieschen, Kartoffeln, Zwiebeln und Leguminosen, nahm also
gan^ harmlose Gewächsarten dazu.

Sauter indessen gibt an, Mattei habe sich mit fremden Federn geschmückt
und Finella den Ruhm fortgenommen. Ich selbst wurde eine
Zeit, irregeführt, annehmend, die Regensburger Apotheke liefere noch
Matteis Originalfabrikate. Erst eine Korrespondenz mit Vertduroli Mattei
brachte die Aufklärung, daß die Regensburger Homöopathie nicht mehr
Matteis Fabrikat sei. Der Regensburger antwortete darauf in einem
Zirkularschreiben, Matteis Verfahren liege auf dem Berliner Gesundheitsamt
und. darnach arbeite er. Sauter schreibt in seiner Preisliste,
Mattei habe nur als Wundermann gegolten, solange er Finellas Rezepte
benutzte,, selbst nicht Fachmann genug, habe er später Abänderungen
gemacht und der Ruhm der Erfolge verflog im Wind.

Ich wandte mich daraufhin an eine Anzahl befreundeter Heiler, um
dieses Spiel der zwei früheren Vertreter Matteis einigermaßen durchschauen
zu können. Darnach sind die Meinungen über die Wirkung der
Heilkräfte bei Sauter noch etwas besser als bei den Regensburger Präparaten
. Indessen kommt es mir persönlich vor, als ob beide\ die Kraft
der Original-Mattei-Präparate nicht hätten, während mich die aus Bologna
bezogenen Medikamente sehr befriedigen, sodaß ich neuerdings alle
Matteischen Fakrikate neu kommen ließ. Es mag hier vielleicht das südliche
Klima der in Italien gewachsenen Pflanzen mitsprechen, welche die
:Sonne viel intensiver bebrütet hat.

Zentralblatt für Okkultismus. XVI. Jahrgang. 6


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