Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 98
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0102
wissen, in welcher Weise heute Verrätereien geübt worden sind: Verrätereien
deshalb, weil die böswillige Absicht die Mittel heiligt und weil
der ernsthafte Okkultismus dem schwarzen Machtwillen im Wege steht.
Natürlich weiß kaum einer, der in den unteren Graden der Freimaurerei
sitzt, wieso etwa ein Jesuit gerade auf den Elngbund einflußreich ^sein*
könnte, dem er angehört, — und in deutschen Landen wird man ersfc
recht nicht glauben, daß auch dort der römische Wille seine Kanäle bohrt
und seit Jahrhunderten sein Schmutzwasser durch dieselben leitet. Die
Wege und Mittel sind tausendfach. Und so sind es wirklich ganz bestimmte
Hochgrade freimaurerisheer Gemeinschaften und okkulter Orden,,
in denen die J e s u i t e n den Ton anschlagen. Uns selbst wurde erst ganz;
kürzlich von einer tschecho-slovakischen eingeweihten Persönlichkeit wieder
ein Fingerzeig gegeben, dem als so naiv geltenden Odd-Fellow-Orden
auch einmal auf die Finger zu klopfen, indem gerade auch in ihm Triebkräfte
an der Arbeit seien, die das Licht des Tages scheuen und stark nach
jesuitischer und jüdischer Lunte riechen. Tatsächlich wimmelt es innerhalb
bestimmter freimaurerischer Engbünde und okkulter Ordensgesellschaften
von Jesuiten, und viele Hochgrade sind überhaupt das Werk der
Jesuiten (vgl. dazu auch H. P. Biavatsky „Entschleierte Isis"). Die
Sache ist einfach so: diejenigen, die die höheren Grade „Einweihungen"
in den betreffenden Bruderbünden verkörpern — selbstverständlich nicht
bei allen —, sie bilden eine besondere, noch höhere, sogenannte Erzbruder-
schaft, so daß es durchaus möglich ist, daß ein Oberer ^irgend einer Jesuitengruppe
einer solchen okkulten bezw. freimaurerischen Organisation
zugehört. Und so bilden also gewisse Obere der Freimaurer und
okkulten Bünde und gewisse Obere der Jesuitenzunft noch ihre Obererzbruderschaft
, aus deren Sakristei sie dann das Ganze beaufsichtigen und
ihren „jesuitischen" Absichten gemäß lenken und bearbeiten. Man muß
dann bloß die Hitzköpfe innerhalb der verschiedenen untergeordneten
Organisationen so beeinflussen, daß dieselben — da sie ja nicht wissen^,
was in den „obersten Sphären" beschlossen und Weltenwille ist —•
auf einander losgehen, und das spanische Stiergefecht ist da . . . Die
Sache selber läuft dann so ab, daß trotzdem jeder gute Jesuit oder Eng-
bündler auf sein ehrlichstes Gewissen hin mit einem Eid bekräftigen
kann, daß Freimaurer und Okkultisten einerseits und Jesuiten anderseits
wie Feuer und Wasser niemals zusammenkommen können, sondern
sich wie „Todfeinde" hassen . . . Unter diesem Blickpunkte muß
man auch die „Ausstoßung" des Papstes Pius IX. aus dem „Italienischen
Großorient" — vollzogen durch die Freimaurer-Großloge in Pa-
lerme im Jahre 1865 — betrachten, welche Viktor Emanuel, „König!
von Italien und Großmeister", wie das Dekret unterfertigt war, durct-
führte (vgl. die „Kirchlichen Nachrichten" in Nr. 43 von „Uhlicha


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