Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 119
(PDF, 129 MB)
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Der Tod ist für uns ja nur die odisclie Essentifikation des Menschen,
Oeburt und Tod sind nicht Gegensätze, sondern jede Geburt ist ein relativer
Tod, jeder Tod eine relative Geburt (du Prel). Unser großer Immanuel
Kant bestätigt das vollkommen, trotz allen jämmerlichen Geschreies
unserer wissenschaftlichen Gegner. Und wenn alle Großen und Größten
des Geistes diese Binsenwahrheit auch nicht schon ausgesprochen hätten»
Müßten wir die Überzeugung davon doch schon in unserem geistigen
Innern tragen und würden - es auch wohl alle, wenn die meisten nichti
leider durch die sogenannte „exakte" Wissenschaft in der Naivität ihres
Gefühls und ihrer Anschauung unheilbar verwundet wären. Die Wissenschaft
sieht mit dem Verstände, mit der Logik festgebunden an die aufgestellten
Axiome; aber der Weg über die menschlichen Sinne mit all
ihrer Beschränktheit ist dabei doch selbstverständlich. Schon Heraklit
•sagt, daß unsere Sinne Lügenschmiede sind. Derselbe Heraklit sagt auch
sonst noch: durch ihre Unglaubwürdigkeit entzieht sich die Wahrheit
dem Erkanntwerden! Und was das Auffinden neuer Wahrheiten angeht,
so ist dieses Auffinden durchaus nicht nur den Vertretern der „exakten"
Wissenschaften möglich. „Die Existenz der Tatsachen nachzuweisen, sie
:zu entdecken ist kein Privilegium der Wissenschaft, sondern kann jedem
gelingen, dem der Zufall günstig ist. Um Augen zu haben, braucht man
kein Professor zu sein; darum sind die wichtigsten Entdeckungen schon
von Laien gemacht (du Prel). Alexander v. Humboldt schloß ein 1853
an der Berliner Hoftafel geführtes Gespräch über das Tischrücken —
nnd er hätte genau so über die Tatsache des;, Astralleibes gesprochen! —
mit den Worten: „Die Tatsachen sind unleugbar, die Erklärung bleibt die
Wissenschaft schuldig!"

Nicht die moderne „exakte!" Ihre Vertreter stehen aber auch ganz
gewaltig viel höher in puncto Wissenschaft und Logik als ein Alexander
von Humboldt! Oder doch ukh%?? ^

Farbenwirkimgen in Gefängnissen.

Von Ewald Paul.

Leiter der Münchener Gesellschaft für Licht- und Farbenforschung.

Unsere Gesellschaft hat sich seit längerer Zeit bemüht, die hygienisch-
therapeitischen Farbenwerke auch den Eingekerkerten zuzutragen. Sie
ging dabei von der Annahme aus, daß diese Leute in ganz besondereim
Maße in ihrem Gemüte bedrückt und durch die Kräfte der Farben aufzurichten
sein, gegen deren Nutzbarmachung auf diesem Gebiete sich wissenschaftliche
, behördliche u. a. Vorurteile bislang in starken und starret
Schranken erhoben hatten. Wir waren in zahlreichen Versuchen an
vielerlei Kranken, namentlich auch Gemütskranken, zu der Erkenntnis


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