Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 120
(PDF, 129 MB)
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des großen Heil- und StärkungsVermögens der Farben gelangt, und da nun
der Eingekerkerte und zumal der für längere Zeit der Freiheit Beraubte
mehr oder minder gemütskrank ist, so mußten ihm diese Belebungsquelleii
erschlossen werden.

In Amerika hatte Prof. Kemp Prossor ebenfalls auf die Notwendigkeit
der Farbenhygiene und Farbentherapie in Gefängnissen verwiesen,
wir erwähnten dies auch in unseren früheren Arbeiten in diesem
Blatte. Gleich uns hatte er den Schaden der grauen oder sonst eintöniggetünchten
Mauern der Gefängnisse für das Seelenleben ihrer Insassen
erkannt. Nun freuen wir uns, über gute Erfahrungen un'id Farben berichten
zu können, die uns aus der sächsischen Landesstrafanstalt Hoheneck
mitgeteilt werden.

Dank dem feinen. Verständnis und gutem Willen ihres Leiters,
des Herrn Dir. Grohmann, ist diese Anstalt auf dem besten Wege, vorbildlich
für unsere Bestrebungen zu werden. Herr Dir. Grohmann schrieb
uns bereits vor einigen Wochen, daß er mit beruhigenden Farben in den
Zellen gute Erfolge erzielte, und nun läßt er uns auch die Erfahrungen!
der Gefangenen, ihre Ansichten und ferneren Wünsche auf diesem Gebiete
in einigen für uns alle sehr lehrreichen Berichten zugehen, die einer
seiner Amtmänner, Herr Dr. jur. Viehweger, veranlaßte, welcher ebenfalls
großes Interesse für die Licht- und Farbenforschung hat und sich
bereit erklärte, uns fernerhin zu helfen und das unter den Sträflingen:
diesbezüglich Erkundete unseren Fachleuten zu unterbreiten.

Wir erkennen aus dem Bericht, daß der Funke gezündet »hat
und die Leute die neue Straße willkommen heißen, die wir ihnen zur
Rettung aus seelischer Bedrückung, aus der Verödung ihres Gemütes
weisen. Sie fühlen das Geheimnisvolle, das in den Farben liegt, sie
steigen in ihrem Nachdenken darüber aus der Alltäglichkeit hinaus, zu
Höherem hinauf.

„Einiges über Farbenwirkungen auf mein seelisches Empfinden"
betitelt sich der Bericht Nr. I, der einem sehr phantasiebegabten, offenbar
im Leben viel und nicht ohne eigene Schuld hin und her geworfenen
Menschen entstammt und den wir hier im Auszuge wiedergeben.

„Wenn man die Arbeit des Tütenklebens verrichtet, so ist dies eine
!?ehr mechanische Fähigkeit, welche von den Händen getan, den Geist
nicht besonders gebraucht. Im Übrigen ist keine Anstrengung von
nöten, und ein Mensch, dem es ein Bedürfnis ist, zu denken, nachzudenken
über Vergangenheit und Zukunft, wird finden, daß so manche Erinnerungen
und Gedankenbilder sich bei denselben Farben des öfteren wiederholen
. Seit längerer Zeit schon habe ich diese Beobachtung gemacht. Am
deutlichsten macht sich dies bei grellen Farben bemerkbar, z. B. bei
blau, rot grün. In allem muß natürlich, um zu unterscheiden, sehr vor-


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