Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 178
(PDF, 129 MB)
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nungen, aber sie sagte immer: „Solange ich keine sehe, glaube ich nicht
daran." Auch jetzt spricht sie nicht mit Freunden über ihre Erlebnisse,
deren Ungläubigkeit fürchtend, und sie sagt: „Diese Erscheinungen sind
mir zu heilig, um darüber leicht sprechen zu hören, obwohl ich begreife^
daß man nicht daran glaubt."

Ich will nun einige der Aufzeichnungen aus der letzten Zeit hier
im Wortlaut folgen lassen, da sie einen lebendigen Eindruck machen und
gewiß in Okkultistenkreisen viel Interesse erwecken werden, sie auch ein
Feld für Spekulationen sind, denn ich kann mir diese Mission eines
höheren Geistes doch nicht so ganz erklären. Aus den eingetroffenen
Ereignissen ergäbe sich nur eine Warnung. Vielleicht ruht in m i r weltlich
materielle Beziehung. Daher hätte ein höherer Geist auch solche
Interessen für das materielle Wohl seiner Angehörigen, Urenkel?
Ist er noch so sehr mit den irdischen Dingen verknüpft?

Man hat nach den Archiven herausgefunden, daß die \„Weiße
Dame", die genau nach den Zügen — es waren ja merkwürdig materialisierte
Erscheinungen — der Tracht etc. ihre Identität mit einem vorhandenen
Familienbild verrät, die Urgroßmutter der zwei
Brüder (Schloßbesdtzer) sei. Diese war eine sehr fromme, mildtätige
Dame, ungemein beliebt, starb als Witwe, von der Bevölkerung des
Ortes verehrt und betrauert. Ihre Erscheinungen sind immer schön,
andachterweckend, oft von einem Lichtschein umgeben, der die ganze
Gestalt umfloß (Aura); nach der Seherin von PreVorst ein Zeichen seiiger
Geister» Sie erschien einmal in der Kirche, hinter \&em Altare. Als meine
Freundin zur Kommunion ging, stand sie hinter dem Altare und nickte
ihr freundlich zu. Immer, wenn meine Freundin das Kreuzzeichen machte,
was sie besonders anfangs in ihrer Angst tat, lächelte die Erschein
nung oder nickte ihr zu. Ich lasse die erste Erscheinung hier folgen, wie
sie meine Freundin mir erzählte, das war eben am 1. Februar 1920, dem
125. Todestage der Ahnfrau:

„Ich mußte den Familienkreis verlassen, denn mir fehlte etwas zu
meiner Arbeit. Du weißt, ich muß durch den großen Salon gehen, der
damals nicht benutzt wurde, um in mein Zimmer zu gelangen. Ich ging
singend durch die Räume, so froh und lustgestimmt, wie ich seit meinem
Mannes Tode mich noch nie fühlte, wußte selbst nicht, warum es plötzlich
über mich kam. Als ich am Rückwege den Salon durchquerte, fällt
mein Blick auf die Glastür zum Kabinett, ein kleiner, unbenützter
Damensalon, und vom Mond hell beleuchtet sehe ich deutlich hinter der
Glastür eine weißgekleidete Frauengestalt stehen. Ich erschrak heftig,
eilte zu meinen Verwandten und erzählte, was ich gesehen. Natürlich
wurde ich ausgelacht, obwohl man sich über meine Blässe und Verwirrung
wunderte, da man mich als beherzt kennt. Ich redete mir schließ-


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