Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 194
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0198
— 194

gehaßten od ?r gefürchteten Offizieren im Feld gewesen waren, ermittelt
und b;si *rl(ii, in eidesstattlicher Weise diesen Offizieren begangene
Schwerverbrechen anzudichten, was man sorglich aufzeichnete und auf
einem mir (dem Schreiber des Briefes) bekannten Wege nach Frankreich gab.
Auf diesem Wege kam die Entente zum größten Teil der Auslief erungsliste.^
Der wider den Okkultismus gerichtete Brief endigt mit den Worten:
„Okkultisten verlieren sich leicht aus der Hand/' Unterschrieben „mit
DeutschheilI Ihr Ph. St."

Ich forderte postwendend vom Verfasser des Briefes die Beweise für
seine furchtbaren Behauptungen; bis heute ist St. mir die Beweise schuldig
geblieben. Ich aber schied aus der von St. geleiteten „quasi deutschesoterischen
" Gesellschaft infolge des „Auskneifens" dieses Briefschreibers
aus. Zur Sache ist zu sagen, daß die alldeutsche Partei sich auf zum
Zwecke der Vernichtung des Okkultismus jesuitisch gefälschte
handschriftliche. Mitteilungen stützt, auf Angaben, die gewisse Katholiken
späterhin und wiederholt an öffentlicher Stelle wider die1 anthroposophische
Bewegung ^'n eine künstlich aufgereizte Menge hineingeworfen haben.
Aber auch in diesen Dingen wird die Weltgeschichte zum Weltgericht
werden, sobald nur die wirkliche Weltgeschichte über den Weltkrieg einmal
einwandfrei wird geschrieben sein. Geschrieben freilich kann sie nur
von okkultistisch orientierten Geschiehtskundigen werden; denn nur ihnen
stehen auf Grund ihrer absoluten Wahrheitsgesinnung die wirklichen
Quellen offen, aus denen heraus alle — und auch die jesuitisch-all deutsche
— Politik, heute gemacht wird ....

Da von List und Steiner die Rede war, mag nebenbei erwähnt sein, wodurch
sich eine unausfüllbare Kluft zwischen die beiden im okkultistischen
Lager stehenden Männer auftat. Guido v. List in Wien hatte vor
langen Jahren ein von ihm herrührendes Manuskript m Eud. Steiners
Okkultist. Zeitschrift „Luzifer Gnosis" unterzubringen gehofft. Steiner
leimte die Arbeit als dilettantisch ab, was er mußte, wollte er seinen
eigenen Ruf wahren.1) Die Folge war eine einsetzende Aversion Lists

*) In Hinsicht der Altertumsforschung muß Guido List ein unstreit iges Verdienst
zugesprochen werden. Was List aber nicht erkennen wollte, war die
eigentliche geistige Bedeutung des alten Keltentums, und daraus ergab sich sein
Irrtum in bezug auf das Primäre beim Germanentum. List versuchte in der Tat,
die Beschneidung auf die geistigen Entwicklungsgesetze hin anzuwenden, was
ihm vielleicht aber niemals selber zum Bewußtsein kam. "Innerhalb seiner wirklich
bewunderungswürdigen Runenforschungen vermochte er leider .die drei Zustände
des Astralischen, Ätherischen und Physischen in Hinsicht der Sprachen-
Terwandlung gemäß den verschiedenen Volkstumen nicht zu erkennen, wie dies
Rudolf Steiner lehrt, und darum mußte letzterer die Mitarbeiterschaft Lists be*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1922/0198