Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 196
(PDF, 129 MB)
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Seite im Sinne und Geiste Loyolas sogar umgefälscht. Und auch der
jüdisch versippte Ludendorff — seine Gemahlin ist Jüdin —, ein Liebling
der Alldeutschen, gab seinen Anteil zu dieser Versandung der Wahrheit.
Auf der andern Seite aber kennt der katholische deutsche Kanzler Dr.
Wirth wieder nur in Deutschlands „Erfüllungspolitik' den einzigen Weg,
den die Deutschen im Gegensatz zu ihren noch heute ausgesprochenen
Widersachern beschreiten dürfen, obwohl dieser „einzige" Weg die politische
Entmündigung Deutschlands darstellt! Durfte wohl Dr. Wirth als
Katholik die Enthüllungen Steiner-Moltkes, weil von Okkultisten herrührend
, als Kind seiner Kirche nicht aufgreifen??! Man sollte wohl
meinen, er hätte diese Schuldlöse-Urkunden mit Begeisterung aufnehmen
müssen, um Deutschland von der über es geworfenen, ach so schweren
Kriegsverantwortung zu befreien .... Aber die Dinge liegen eben so:
nicht nur Steiner ist Okkultist, sondern auch General v. Moltke würdigte
seit Jahrzehnten das, was eine die Wahrheit um jeden Preis suchende
Geisteswissenschaft der Menschheit sein kann — einem deutschen
Kanzler aber verbietet eine von Rom aus eingesetzte Weltanschauung, in
deutschem Interesse deutsch zu handeln . . . Inzwischen verblutet
las arme Dornröschen Deutschland an den Stachelstichen giftigen Dornen-
gestrüppes aus — Loyolas „Paradies".

Immer noch heiligt der Zweck die Mittel, genau wie zu Zeiten eines
August des Starken, dem die Jesuiten eine polnische Königskrone dafür
aufs Haupt setzten, daß er sein sächsisches Königtum an Rom verriet.
Es geht eben noch immer wie „zu Zeiten Pomcares", als ein Benediktiner
von Bedeutung, Dom Besse, zu Paris am 1. Juli 1914 eine
große Rede für den Krieg halten durfte, in den Deutschlands Untergang
eingef lochten war: „Die Schlacht ist ein Faktor der Weltordnung. Wollen
wir Gott verherrlichen, so nennen wir ihn den Gott der Schlachten . . . ."
(vgl. Joseph Caillaux, „Meine Gefangenschaft", S. 29). Genau wie „zu
Zeiten Clemenceaus", der nichts weiter war, obschon er ein großer Freimaurer
ist, als der Gefangene der jesuitischen Klique Frankreichs, die in
der „Action Francaise" ihre weltmachtpolitische Werbetrommel rührte:
Die Jesuiten trugen Glemenceau empor zur Macht, die der „Tiger" dann ßo
ausübte, daß er Deutschland, sterben machen wollte (vgl. Caillaux, a. a.
O., S. 62). Hätten Glemenceau und Poincare nicht „gehorcht", dann hätten
die Jesuiten einfach Philipp VIII. durch Gewaltstreich auf den Thron
Napoleons gesetzt (Caillaux, S. 49). So liegen die Dinge, und weil wir
Okkultisten auch nicht um eines Haares Breite in der Geschichtsbetrachtung
uns nasführen lassen wollen, weil wir der Meinung sind, daß nur die
reinste Wahrheit des Himmels reichen Segen an die Menschheit vermitteln


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