Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 234
(PDF, 129 MB)
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Um festzustellen, ob die Ausstrahlungen auch ohne den magnetischen Einfluß
der Versuchsperson festgestellt werden können, dürfte sich die Konstruktion eines
Apparates, im ungefähren einem Kompaß entsprechend, empfehlen, nur mit dem
Unterschiede, daß die Magnetnadel eben die Einwirkungen bezw. Ausstrahlungen
des Lichtbildes in sich aufnimmt, vielleicht auch gleich durch selbsttätige Schreibvorrichtung
anzeigt.

Unter den Lesern dieser Zeilen befinden sich gewiß Persönlichkeiten, welche
in der Lage sind, einen derartigen Apparat selbst zu konstruieren und weitere
Versuche dann in dieser Richtung durchzuführen. Das Ergebnis dieser Versuche
würde mich sehr interessieren. Bernd U nglau b.

Traumsymbolik und Wahrträume* Die Symbolik, in längst vergangenen Zeiten
das schriftliche Verständigungsmittel der Menschen, finden wir heute nur noch in
der „Rätselecke" der Zeitschriften und in der — Traumwelt. Verursacht die Auflösung
eines guten Rebus schon bedeutende Schwierigkeiten, so sind diese noch
viel größer bei der Bedeutung eines Traumbildes, dessen verborgener, tieferer
Sinn oft recht klar erkannt wird, wenn der Traum in Erfüllung geht. Wie sonderbar
oft die Symbole sind, deren sich der ,,Traumgott" zu Mitteilungen bedient,
mögen einige Beispiele zeigen.

Es war im Frühjahr 189=5. Ich ging (im Traum natürlich) über ein weites Feld
und traf dort ineinen frühreren Kompagniechef B. Nach längerer Unterhaltung
trennten wir uns und gingen nach verschiedenen Richtungen davon. Als ich mich
dann nach einigen Schritten noch einmal umwandte, sah ich zu meinem Erstaunen,
wie B mit einem Revolver auf mich zielte. Der Schuß krachte, und ich fühlte
meinen rechten Unterschenkel getroffen, konnte aber, obwohl ich einige Schmerzen
hatte, das Bein gut gebrauchen und weitergehen. Nach dem Erwachen beschäftigte
mich der Traum noch lebhaft und ich sagte mir: „Was für ein ungereimtes
Zeug man doch manchmal träumt — der gutmütige B. ist ja gar nicht
fähig, auf einen Menschen zu schießen, zum allerwenigsten auf einen guten
Freund!"

Mehrere Wochen später verletzte ich mich leicht am rechten Unterschenkel.
Ich beachtete die geringfügige Sache nicht, aber nach einiger Zeit entstand —
genau an der Stelle, die B. getroffen — ein sich schnell ausbreitendes, tiefes Geschwür
, das erst nach mehr wöchentlicher ärztlicher Behandlung heilte. Während
der Zeit hatte ich zwar permanent ziehende Schmerzen im ganzen rechten Bein,
war aber am Gehen nicht behindert und machte sogeir einige kurze Reisen.

Seit dieser Zeit habe ich meinen Traumerlebnissen mehr Beachtung geschenkt
und eine sehr große Zahl Wahrträume festgestellt.

Schon einmal habe ich an dieser Stelle — im Maiheft 1917 — einige derselben
angeführt, auch solche, die sich auf das Kriegsende und unsere Grenzen beim Friedensschluß
bezogen. Die Leser, welche im Besitze dieses Heftes sind, können die
Richtigkeit der 1V2 Jahre später eingetroffenen Prophezeihungen nachprüfen.

Ich möchte nun, um ein bisher noch nicht in Erfüllung gegangenes Traumbild
verständlicher zu machen, zuvor ein anderes ähnliches anführen, das ich im Februar
1919 hatte und welches sich am 5. Mai 1919 auswirkte: Ich ging, mit einem
mittelschweren Paletot angetan, von Hause fort in die Stadt. Plötzlich bemerkte
ich in der Richtung der Kaserne in beträchtlicher Höhe eine kleine, schwarze, wirbelnde
Rauchwolke, die sich vergrößerte und herabsenkte. „Eine Fliegerbombe",
dachte ich. Nach kurzer Zeit zog durch die Straßen (von der Kaserne her) eine
leichte Rußwolke, die mich veranlaßte, schleunigst wieder nach Hause zu gehen,
da ich nichts Gutes ahnte. Soweit der Traum. — Am 5. Mai 1919, an einem sehr


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