Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 235
(PDF, 129 MB)
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kühlen Tage, marschierte eine Infanterie-Kompagnie hier ein, die schon auf ihrem
Wege nach der Kaserne vielfach höhnenden Zurufen ausgesetzt war. Als einige
Stunden später Soldaten sich in der Stadt sehen ließen, kam es zu Tätlichkeiten,
welche die sofortige Verhängung des Belagerungszustandes zur Folge hatten,
Nachmittags, abends und nachts wurde scharf geschossen, auch Handgranaten kamen
zur Verwendung, und es gab Tote una eine ganze Anzahl Verwundete.

Ein ähnliches Traumerlebnis hatte ich am 13./14. Juni 1922. Ich befand mich
aul: einer Landstraße (Chaussee), die plötzlich in ihrer ganzen Länge und Breite
von einer dichten Rußwolke bedeckt war. Auf der linken Seite war Licht und
frische Luft und ich bog dahin aus, mußte aber beim Weitergehen doch hier und
da die "Rußschicht leicht streifen. — Kurze Zeit nach diesem Traum fanden anläßlich
der Ermordung Rathenaus in einigen Orten Unruhen statt, ich glaube aber
nicht, daß diese schon die Erfüllung des Traumes bedeuteten, denn hier in H. und
um H blieb alles ruhig — und doch streifte ich die Rußwolke, auch die Landstraße
dürfte nicht ohne Bedeutung sein. —

Zwei andere, wohl allgemein interessierende Traumwahrnehmungen, die bisher
nicht in Erfüllung gegangen sind, sind, die folgenden.

21./22. Juli 1922. Ich stand neben einem früheren Regimentskameraden P.,
der gleich anfangs des Weltkrieges als Regimentskommandeur fiel. Aus seiner
Hand nahm ich ein Infant eriegewehr, betrachtete, den Kolben auf den Boden gestützt
, die kleinkalibrige Mündung und den oberen Schaft, der ganz aus Metall
war, und rief laut, auf das Ge.we.hr deutend: ,,Dies ist die einzige Hilfe, die uns
aus dem Elend herausbringen wird!" Eine danebenstehende Dame- sagte: „Das
ist ein hartes Wort!" Ich bestätigte aber nochmals, was ich gesagt hatte.

Es scheint mir, als ob dieser Traum einen anderen ergänzt, den ich schon am
2./3- Mai 1916 hatte und de" ich nachs ehena anführe: Ich beTana mich auf dem
Wege von der Station Dinglingen nach Lahr, mein Ziel war ein Gasthof in Lahr.
Als ich mich unterwegs einmal umwandte, erblickte ich einen Leichenzug. Ich
beschleunigte meine Schritte, aber fast gleichzeitig mit mir kam auch der Leichenzug
am Gasthause an. Ich sah dann, wie der Sargdeckel abgehoben und aus dem
Sarge ein Brett genommen wurde, auf dessen einen Hälfte drei Köpfe französischer
Soldaten — die Hinterköpfe fehlten, daß es eigentlich nur die Gesichter
warer — mit schwarzem Knebelbart und Käppi lagen, auf der anderen aber drei
preußische feldmarschmäßig angezogene nackte Infanteristen en miniature, denen
die Haut abgezogen war. Beim Schräghalten des Brettes glitten die Köpfe langsam
nach den Preußen hin, der eine Kopf öffnete den Mund und schnappte nach
einem derselben, worauf dieser mit dem Bajonett wütend auf den Kopf losstach.

Damals U916) fand ich keine Deutung, heute aber ist sie nicht schwer!

Eine andere Vision betrifft unseren Gegner jenseits des Kanals.

Am 3./4- August 1. 22'hörte ich eine laute Stimme: „Kapstadt wird von Bet-
schuanaland aus eingenommen." Ich erwachte und hatte das Wort Betschuanaland
vergessen, überlegte aber: es wird wohl Konstantinopel gewesen sein, das die
Griechen von der Tschadalschalinie zu nehmen beabsichtigen, wie ich gelesen.
Nach dem Einschlafen hörte ich aber wieder: ,,Kapstadt wird von Betschuana-
land aus eingeriommen!" und sah dabei eine Karte von Südafrika. Diesesmal behielt
ich das Wort, und am Morgen orientierte ich mich im Atlas: Betschuanaland,
das in der Mitte Südafrikas liegt, überall weit von der Küste entfernt, würde sich
sehr wohl als das Zentrum eines gegen die englische Herrschaft ausbrechenden
Aufstandes eignen. Fr. Kr.

Geistererscheinung im Augenblick des Todes. Von einer Frau, die ich in einem
Hamburger spiritistischen Zirkel kennenlernte, wurde mir folgendes berichtet:


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