Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 252
(PDF, 129 MB)
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und Kraftintensität gegeben, in welcher sie infolge des tiberall in der
Natur wirkenden Beharrungsvermögens solange verbleibt, bis der zeitliche
Tod die bewegte Menge zum Stillstand bringt und das, was vom Menschen
übrigbleibt, die Seele, nun in die zugehörige Kategorie eingereiht wird.

Die Fortexistenz des Wesens gehört zu den Hauptlehren der christlichen
Kirche. Sie läßt aber keine weitere Entwicklungsmöglichkeit zu,
mit Ausnahme derjenigen Seelen, die, im Fegefeuer geläutert, auch in
den Himmel kommen. Auf der einen Seite ist die Belohnung, für ein verhältnismäßig
kurzes und gerechtes Leben, bei noch dazu verborgenem,
guten Charakter, sofort die ewig dauernde Seligkeit zu erreichen, im Aufstieg
der Entwicklungslinie viel zu groß, während andrerseits die Strafe
für einen Schwerverbrecher, der nach dem Tode ewige Verdammnis erleiden
soll, wieder im Abstieg der Entwicklungslinie zu groß ist. Es
sind hier die Lücken im Entwicklungsdiagramm Höllte — Mensch —
Himmel unerklärlich groß. Um einen irdischen Vergleich zu bringen, wäre
dies im kleinen Maßstabe so, wie wenn ein sehr guter Volksschüi.er unter
Überspringung der Mittel und Hochschule das Doktordiplom bekäme
und andrerseits ein sehr schlechter Schüler lebenslänglich ins Zuchthaus
geworfen würde. Auch hier geht dies nicht so schnell. Das Doktordipiom
wird- erst nach einer Reihe von Entwicklungsepochen errungen und das
lebenslängliche Zuchthaus winkt gewöhnlich erst nach einer .A.nzah.1 von
Stufen in absteigender Richtung. Es geht auch hier, wie in der Natur
überhaupt, alles in einer zusammenhängenden Reihe.

Erwägen wir aber weiter. Angenommen, die Seele wird mit der
Geburt des Menschen geschaffen. Dieser Mensch sei von seiner Geburt
an unter Zwang bis zu einem mittleren Lebensalter auf eine gewisse Höhe
gelangt und nun kommt er bei Ausschaltung des Zwanges auf eine schiefe
Bahn. Er fällt immer tiefer, wird zum Mörder und endet schließlich auf
dem Galgen. Wäre es nicht eine schreiende Ungerechtigkeit, diesen
Menschen in die Hölle und ewige Verdammnis sinken zu lassen, aus der
er nie zurückkäme? Und wie sähe da sein Entwicklungsdiagramm aus.
Nach Frage 1 wird er durch die Allmacht bereits auf einer gewissen
Höhe geschaffen. Während seiner Jugendlaufbahn steigt er etwas an,
dann fällt er stark herunter und erreicht am Lebensende einen gewissen
Tiefstand. Mit dem letzten Lebenshauche fällt er aber ins Bodenlose,
in den Pfuhl der Hölle. Jst es nicht einleuchtender, an die Barmherzigkeit
Gottes zu glauben, welche ihm die Möglichkeit bietet, durch eine
Reinkarnation seine Untaten zu sühnen, sich von seinem Tiefstande zu
erheben und wenn möglich seinen ehemaligen Höchststand zu überschreiten
? Die Entwicklungslinie würde dann, wie folgende Figur zeigt, aussehen
.

Die Reinkarnationshy po th e s e wird vielfach angefochten. Es sind


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