Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 254
(PDF, 129 MB)
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stück sehen wir an den verschiedenen Entwicklungsgraden unserer Mitmenschen
gewaltige Unterschiede. Es gibt Menschen, obwohl nur wenige,
die -auf einer Höhe sind, welche dem Erdendasein fast nicht mehr entspricht
, und es gibt solche, die einer sehr niedrigen Sphäre angehören.
Die ersteren stehen auf dem uns bekannten Bahnstück an der Spitze, die
zweiten marschieren am Ende. Aber nicht nur unser sichtbares Wegstück
wird mit dem Wesen angefüllt sein, auch die Verlängerungsstücke nach
oben und unten zu. Es wandelt alles einen und denselben Weg, und auch
wir waren Bewohner des Paradieses. Nach dem Gesetz des Beharrungsvermögens
, welches in der geistigen Welt dieselbe Giltigkeit hat wie in
der materiellen, mußten wir die selige Euhe des Paradieses solange genießen
, bis eine Kraft unseren Beharrungszustand änderte. Durch welches
Gesetz diese Zustandsänderung eintrat, sind wir außerstande zu erkennen.
Erklärlicher ist schon eher, warum es dem einen auf Erden besser und
dem anderen schlechter geht. Hier kommt die Reinkarnationshypothese
zu ihrer vollen Berechtigung. Ein Verbrecher, der sich in der Materie
gegen die göttlichen Gesetze versündigt hat, wird seine Sünden wieder in
der Materie gutmachen müssen. Geschieht dies nicht in dem einen Leben,
so muß er es in einem zweiten abtragen. Ich gebe allerdings auch die
Möglichkeit zu, daß eine solche Seele imstande ist, durch ihre Tätigkeit
in der immateriellen Welt einen Teil der Schuld oder eventuell auch die
ganze abzutragen, indem sie Menschen geistig beeinflußt und sie auf gute
Wege bringt. Dies dürfte aber einer in Verbrechen dahingegangenen Seele
schwer werden, denn trotz Äblegung der irdischen Hülfe ist sie so mit
Materie behängen und auf einer so niederen Stufe, daß dem Gelingen'
eines solchen Vorhabens mit Recht Zweifel entgegengesetzt werden können.
Klar wird mir auch die Berechtigung zur Annahme der wiederholten Inkarnationen
, wenn ich frage, warum einer von seiner Geburt bis zum Tode
in angenehmen Verhältnissen lebt, während ein andrer, ein Pechvogel,
trotz aller Mühen ein armseliges Leben führt und durch Schicksalsschläge
schwer heimgesucht wird. Es liegt dies eben in der Erfüllung des selbstverschuldeten
Karmas, dem stets sich vollziehenden Ausgleich in. der
Natur. Der Erstere hat sich in einer früheren Existenz, die durchaus
nicht auf unserer Erde gewesen sein muß, durch irgendwelche Taten ein
karmisches Guthaben, der zweite karmische Schulden geschaffen. Geizt der
erste mit seinen Pfunden, das heißt, wendet er sie nicht zum' Schaden
seiner Mitmenschen an, sondern stiftet mit seinem Reichtum Gutes, dann
wohl ihm; denn sein karmisches Guthaben wächst, trägt Zinsen, begleitet
ihn nach seinem Tode durch die stofflose Welt und empfängt ihn auf
einer höheren Inkarnationsstufe, ihm auch in dieser neuen Welt Glück
und Zufriedenheit gewährend. „Und ihre Werke folgen ihnen nach",
heißt es im Evangelium Johannes. Wirft er aber seine Pfunde von sich,.


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