Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 269
(PDF, 129 MB)
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blieben war, Selbstmord. So wurden die beiden jungen Leute fast gleichzeitig
in der Blüte ihres Lebens in die niedrigen Sphären der Astralebene
versetzt, jedem stand ein außerordentlich langer Auf enthallt dort bevor*
Aber ihre Lage war eine ganz verschiedene. Der junge Mann, der in den
Tod gesandt wurde, ist ein Beispiel von dem Falle der Gebundenheit des
Astralkörpers an die niedere Schicht der Astralwelt wegen dessen unvollkommener
Beschaffenheit (Behaftetsein der Seele mit niederen Energien).
Er war sich jedoch seiner Umgebung vollkommen unbewußt, was den
Grund darin hatte, daß er sich während seines Lebens dieser Materief
nicht zu bedienen pflegte, um seinen Gefühlen und Gemütsbewegungen
Ausdruck zu geben. Der Mörder hingegen war von einer gröberen Artung
gewesen, und in ihm war dieser niedrige Stoff vollkommen in Tätigkeit
, so daß sein Bewußtsein vollständig wach war für die äußerst widrigen
Zustände, die hier vorherrschten. Alle diese Umstände zusammen
brachten dem Mörder seine Strafe für sein Verbrechen, die in der Beschreibung
als nichtssagend erscheinen mag, aber in Wirklichkeit das
grauenhafteste Schauspiel darstellt, was mir (Leadbeater) jemals in meiner
langen, wechselvollen Erfahrung untergekommen ist. Der Ermordete war
ohne eine Ahnung der Treulosigkeit seines Freundes gestorben und war
dalier noch ganz von der Zuneigung für ihn beseelt. Und obgleich er
sich seiner neuen Existenzform unbewußt war, wirkte die Kraft seiner
Liebe doch dahin, ihn fortwährend zu dem Mörder hinzuziehen. Der
letztere, ständig von unsagbarem Entsetzen erfüllt, floh schreckerfüllt
aus der Gegenwart seines Opfers und eilte davon, um sich an den unwohnlichsten
Orten und unter den elendesten Menschen zu verstecken in der
Hoffnung, sich ihm dort zu entziehen. Aber gerade, wenn er sich endlich
sicher geborgen glaubte, tauchte schon wieder die träumerische Seete
des Getöteten hinter ihm auf. Der Ermordete blieb sich sowohl der
schmutzigen Umgebung unbewußt, als auch der Schreckensgefühle, die
seine Annäherung dem früheren Freunde verursachte, zu dem ihn das
Band der Liebe fortwährend hinzog. Es schien eine bittere Ironie
darin zu liegen, daß ein Mensch, der nur von den zärtlichsten Gefühlen
und den freundlichsten Absichten beseelt war, dennoch, ohne es zu wissen,
die fürchterlichste Rache für seinen Mord nahm, von dessen Verübung
er gar keine Kenntnis hatte. Es lag in der Natur der Sache, daß diese
Verfolgung und Flucht, die jahrelang dauerte, dem Verbrecher als Ewigkeit
nutzloser Reue erscheinen mußte, bis schließlich die äußere Hülle
langsam abfällt und der Augenblick für die gegenseitige Erklärung gekommen
ist."

Der Hauptinhalt dieser theosophischen Betrachtung ist der, daß ein
Mensch, der hier ein niederes Wunschleben führte, drüben zu leiden hat
Ais Gegensatz dazu steht ein Ausspruch Buddhos, daß derjenige, der


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