Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 283
(PDF, 129 MB)
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erforschte Gebiet der Telekinese zu verweisen geneigt war und die eine, Aufklärung
bis heute nicht gefunden haben. Wir haben mit der Veröffentlichung absichtlich
geraume Zeit gewartet, um die Erscheinungen abgeschlossen vorliegen
zu haben und unerwünschte Besucher fernzuhalten. Die bei der Grenzwachstation
Marzoll angestellten Beamten, durchwegs zuverlässige Leute und scharfe
Beobachter, gewahrten bei der etwa 800 Meter von der Kirche entfernten, früher
dem Baron Malsen gehörigen und im Winter 1920/21 abgebrochenen Hackenmühle
des Nachts seltsame Erscheinungen. Die Mauerreste grenzen an den sogenannten
Kollerbach. Bei den Patrouillen, welche die Beamten an der Ruine vorüberführten
, vernahmen sie dort auffällige polternde Geräusche von fallenden und
rollenden Steinen. Wiederholt überzeugten sich zwei Beamte auch gleichzeitig,
daß Steine bis zur Größe einer doppelten Faust von der Ruine über den Gras»
boden zu ihnen herrollten und in hfüpfende Bewegungen gerieten. Sie untersuchten
sofort aufs gründlichste mit elektrischen Taschenlampen die1 noch zum
Teil überwölbte Stallung, die erst im letzten Winter abgerissen wurde, konnten
aber keine Spur eines Lebewesens entdecken. Am Tag angestellte Versuche.,
ob es möglich sei, von der gegenüberliegenden Seite des Kollerbachgrabens Steine
bis zu diesem Punkte zu schleudern, ergaben die glatte Unmöglichkeit, denn der
gegenüberliegende Hang ist mindestens 50 Meter entfernt und überdies auch der
Bach sechs Meter breit. So stand-man vor einem Rätsel, umsomehr, als die Erscheinungen
sich eine Woche hindurch fast allnächtlich wiederholten und sogar
in ihrer Intensität gesteigert wurden, sodaß einzelne Steine den Grenzbeamten
nachrollten und dabei immer wieder auf ebenem Boden auf- und niederhüpften.
Die Kunde, daß es in der Hackenmühle zu Marzoll „geistert", verbreitete sich
rasch im Ort und in der nächstfön Umgebung und es erschienen von überall her,
sogar aus Österreich, Neugierige, die Zeugen der seltsamen Vorfälle sein wollten.
Mit Pechfackeln wurde die ganze Umgebung abgesucht, aber nichts gefunden,
auch keinerlei Feststellungen gemacht. Bei diesem Massenbesuch blieben indessen
die Erscheinungen aus, Die Grenzbeamten hatten Mühe, die vielen Leute abzuhalten
, und sahen sich zu diesem VZ wecke gezwungen, jede Auskunft zu verweigern.
Die Namen der Herren, die obige einwandfreie Beobachtungen gemacht haben,
sind uns bekannt. Man ist nur allzu leicht geneigt, den Vorfällen eine natürlich
Aufklärung unterzulegen, doch hat sich eine solche bis heute nicht finden lassen.

Eine angebliche okkultistische Niederlage. Der Pariser „Matin" hatte
150,000 Francs als Preis für den Nachweis gewisser, von den Okkultisten behaupteter
Phänomene, nämlich der Telekinese, des Ektoplasmas und der immateriellen
Schrift, ausgesetzt. 198 Okkultisten hatten sich zu dem Wettbewerb
gemeldet, deren Experimente durch ein Kollegium von Gelehrten überwacht
wurden. Zum Nachweis der Telekinese wurde der sogenannte Motor
Tromelin vorgeführt, der eine kleine Mühle darstellt, deren Flügel sich nach
rechts herumdrehen, wenn man die rechte Hand, nach links, wenn man die linke
Hand nähert. Die Medien behaupteten, wenn sie sich in einiger Entfernung
von dem Apparat aufstellten, könnten sie durch ihren Willen ihn zwingen, stillzustehen
. Die letztere Behauptung wurde durch den Nachweis widerlegt, daß der
Apparat ebenso oft stillstand, wenn keine geistige Einwirkung auf ihn versucht
wurde. Die Bewegung der Flügel, die mit dem Wechsel der Hand eine andere
Richtung einschlagen, erklärt sich daraus, daß in beiden Händen der Blutkreislauf
verschieden ist und daß die von der Hand ausgehenden Wärmestrahlen
auf den äußerst feinen Apparat einwirken. Die Gelehrten kamen zu dem Ergebnis
, daß keinem einzigen der Wettbewerber der Nachweis des Vorkommens von


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