Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 298
(PDF, 129 MB)
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kann sich aber natürlich nur durch ein psychisch noch einigermaßen un-
taktes Gehirn offenbaren; die Theosophie lehrt ja auch ganz richtig, daß
die 7 Leiber des Menschen ja nur durch den niederen sich äußern können.
Der Astralleib braucht einen physischen Körper, die einzelnen Astralorgane
somit auch ein entsprechendes physisches Organ, um sich auf der physischen
Ebene äußern zu können. In der Schulmedizin sind die von S. angegebenen
Beispiele nicht bekannt, so wie das von Schinkel, sie beruhen
sicher auf falschen bezw. übertriebenen Gerüchten, denn auch unter Heran-
Ziehung okkulter Ansichten läßt sich die mitgeteilte Tatsache nicht erklären
, also stimmt sie wahrscheinlich nicht und darf somit auch nicht als
Sturmbock" gegen die Schulmedizin verwandt werden. Selbst das Astralhirn
braucht eben ein Vehikel für die psychische Ebene, denn es kann die
Sprechwerkzeuge des Menschen nur auf den Umweg über die psychischen
Leitungsbahnen benutzen.

Sind die betreffenden Zentren zerstört, so ist eine Sprachbildung,
Hören und Sehen natürlich ausgeschlossen. Diese Zerstörung kann auch
durch die von S. erwähnten Vereiterungen stattfinden. Betreffen diese
aber keine lebenswichtigen Zentren wie die Zentralwindungen, so kann
der Kranke recht wohl weiter bestehen und auch beruflich weiter arbeiten.
Besonders Verletzungen am Stirnhirn verursachen wenig Erscheinungen, es
tritt da z. B. nur eine gewisse Charakterveränderung ein, während sonst
alles tadellos funktioniert. Kleinhirnbeschädigungen sind wegen der damit
verbundenen Gleichgewichtsstörungen schon bedenklicher, aber die rechte
Gehirnhälfte verträgt auch noch verhältnismäßig viel, wovon ich mich bei
einer großen Anzahl Kriegsbeschädigter überzeugen konnte. Liegt aber die
Läsion in den linken Zentralwindungen, wo die Leitiingsbahnen alle zu
Kabeln vereinigt $ ind, so genügt eine stecknadelkopfgroße Blutung oder
Verletzung, um große Körpergebiete außer Betrieb zu setzen. Bei Zerstörung
der Schalttafel (Gehirn) müßten also Notleitungen vom Hauptkabel
(Seele) zu den einzelnen Gebieten gelegt werden, wie S. annimmt,
von deren Vorhandensein ich mich aber bis jetzt noch nicht überzeugen
konnte. Die Angaben von Schleich sind unter Berücksichtigung meiner
obigen Ausführungen voll glaubhaft, es wird ja auch in diesem Abschnitt
nicht davon gesprochen, aus welchem Teil des Gehirns die Gehirnmasse
gekommen ist.

Im Gegensatz zu oben Gesagten bringt S. wieder ein anderes Beispiel
, wo bei 3084 Irren nur 2 mit SchädelverbiJdung behaftete Kranke
waren, während die übrigen normale Schädelform, also nach S.'s Annahme
auch ein normales Gehirn zeigten. Ich bezweifle nun vorerst, daß uhter
so vielen Kranken bloß zwei mit Anomalien des Gehirns „gewesen sein
sollen, weise aber dann auch noch darauf hin, daß viele Störungen
am Gehirn, die grobe Ausfallserscheinungen oder Reize bedingen,
nur mikroskopisch nachweisbar sind. S. nimmt unter obiger


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