Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
16.1922/23
Seite: 308
(PDF, 129 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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die Seele als Summe von Trieben, Leidenschaften usw. ganz gut zum Blute
in einer gewissen Beziehung stehen kann. Da wir eine .so große Auswahl
in Anschauungen haben, so können Sie einmal auch den rjpsycho-physischen
Parallelismus heranziehen, wenn Sie dabei mehr Beruhigung finden. Wenn
der Buddho, dieser nüchternste aller Wahrheitsforscher, wiederholt sagt:
..Das: Auge, das Ohr, kurz die 5 Sinne, der Leib, das Denken sind nicht
mein Selbst<£, so will er damit nur im Hinblickejauf die Lehre vom Atman
in uns sagen: In uns gibt es nirgends ein ?Atman, d. h. eine ewig unveränderliche
Wesenheit, sondern alles in uns ist ewiges Werden ^ohne Sein,
also ewige Veränderung. Der Buddho spricht aber damit eine -andere
Wahrheit aus, die er aber sicherlich nicht beabsichtigt hat. Er sagt nämlich
: Der ganze Leib, mit sehr geringen Ausnahmen, ist durchaus nicht
so ganz meinem bewußten Willen unterworfen, daß er nach -meinen Befehlen
arbeitet. Was aber nicht ganz meinen Befehlen gehorcht, kan»n
niemals völlig mein Eigen sein. Solange z. B. die Muskeln meiner. Arme
und Beine Bewegungen nach meinem Wunsche ausführen, aber hinsichtlich
ihrer Ernährung trotzdem ganz selbstherrlich arbeiten, solange kann
ich nicht von völliger Herrschaft über diese Körperteile sprechen, ,die
mir also nur halb gehorchen. Das unbewußte Wirken in »uns ist also eine
Macht, deren Größe wir anerkennen und deren Weisheit wir verehren
sollen. Dieser Zellenstaat, der meiner Willkür entzogen ist, erhält sich
selbst und damit zugleich mich in einem physikalischen, chemischen, physiologischen
und biologischen Gleichgewichte. Diese Millionen Zellen, die
so prächtig aufeinander abgestimmt sind, schaffen in gegenseitiger Zusammenarbeit
jenen Rhythmus, den wir Leben nennen. Unser Leben
reicht streng genommen also nicht nur so weit, als wir uns dessen voll
bewußt werden, sondern es entsteht und besteht aus dem Zusammenklänge
zwischen dem bewußten und unbewußten Wirken in uns und ^um uns.

Da wir schon früher gefunden haben, daß für das Leben und Gedeihen
der Zellen das Blut von der höchsten Bedeutung ist, die Zellen aber sozusagen
die Träger des Unbewußten in uns sind, so steht im Unbewußten
an erster Stelle das Blut. Da nun aber Magie zum großen Teil nichts
anderes ist als die Überführung unbewußter Tätigkeif in bewußte, so liegt
die Bedeutung des Blutzaubers auf der Hand. Wo ist aber der Einsatzpunkt
der Magie? Hier gibt es zwei weit auseinanderliegende Bich tun gen:
Die erste befaßt sich mit der Benützung fremden Blutes, sei es nun das
Blut eines geopferten Tieres oder das Blut eines lebenden Menschen, bezw.
verwandte Bluterzeugnisse (Katamenienblut, Samenflüssigkeit, Frauenmilch
, Speichel usw.), die zweite befaßt sich mit der Umwandlung, UmStimmung
. Veredelung des eigenen Blutes. Zunächst ist hier der Einsatzpunkt
zumeist an der Grenze zwischen bewußter und unbewußter Tätigkeit
. Eines nämlich können war ziemlich gut unserer Willkür unterwerfen;


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